ICS Vortex - Storm Seeker Tipp

ics_vortex

Stil (Spielzeit):
Metal, Prog, 70iger Rock (45:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media / EMI (19.08.11)
Bewertung: 8,5 / 10

Link: MySpace

Nach der Lektüre des Infos musste ich erst mal feststellen, dass es sich bei ICS VORTEX nicht um einen Band- sondern um einen Künstlernamen handelt. Der gute Mann dürfte dem Metalpublikum allerdings gut bekannt sein durch seine Arbeit für DIMMU BORGIR und BORKNAGAR. Leider kann ich hier nicht mit Vergleichen dienen, muss aber direkt sagen, dass dieses Solo-Album komplett anders klingt, als es die Referenzbands vermuten lassen.

Zwar wird auf „Storm Seeker" auch Metal geschmiedet, aber es scheint aus einer ganz anderen Legierung zu bestehen: Prog, 70iger Jahre Rock und eine unglaubliche Portion Kreativität werden mit cleanen Vocals vermengt und bieten ein Klangspektrum, welches zwar Death- oder Blackmetal durchblitzen lässt, aber niemals in den Vordergrund stellt und somit jede Menge Eingängigkeit bietet, die nichts mit Pop zu tun hat. Da zwischendurch auch leicht folkloristische Elemente auftauchen, muss ich durch die Kombination des Ganzen des Öfteren an AMORPHIS zu „Tuonela"-Zeiten denken.

Unterstützt durch Menschen wie Asgeir Mickelson (Sarke, Spiral Architect, ex-Borknagar, ex-Testament) und Terje Cyrus Andersen (Susperia, ex-Satyricon) hat ICS VORTEX hier ein Album zusammengezimmert, welches einen sehr eigenen Fluss und Drive entwickelt und den Hörer mit auf eine Reise nimmt, ohne ihn groß verschnaufen lassen. Und irgendwie ist es auch sehr geil zu sehen, wie hier Metalelemente aufgegriffen werden, aber niemals zu Brutalität als Selbstzweck verkommen, denn „Storm Seeker" verblüfft durch wahre Schönheit, Harmonie und Eleganz – obwohl sie ordentlich Arsch treten können!

Da ich nicht unbedingt glühender Fan seiner vorherigen Bands bin, überrascht mich dieses Solodebüt umso mehr: es ist irgendwie anders, eigensinnig, schön, melodisch, treibend, atmosphärisch dicht und lückenlos. Der ein oder andere mag sich vielleicht an den Höhen stören, in die er seine Stimme schrauben kann, aber es passt halt einfach wunderbar über die Musik und unterstreicht diesen 70iger Jahre Prog-Einschlag (wie auch die Orgel), der sich wunderbar mit seinem Metalhintergrund zu verstehen scheint. Starker Einstand für ICS VORTEX und Century Media!

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