Black Metal Reviews
Black Metal Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Batushka - Hospodi
Nachdem die Polen BATUSHKA 2015 mit ihrem Debüt "Litourgiya" ein dickes Ausrufezeichen im schwarzmetallischen Umfeld setzten, kam es Ende 2018 zum hässlichen Split zwischen Gitarrist/Bassist Krzysztof Drabikowski und Sänger Bartłomiej Krysiuk. Solange um die Rechte am Bandnamen gestritten wird, existieren zwei Bands gleichen Namens. Mit "Hospodi" veröffentlicht nun der bei Metal Blade verbliebene Sänger seine Vision einer neuen BATUSHKA-Scheibe.
Abbath – Outstrider Tipp
Der Abschied Abbaths von IMMORTAL ist überwunden, die Generalprobe in selbstbetitelter neuer Band-Formation wurde schon 2016 mit dem Debüt "Abbath" gemeistert. Bühne frei für die zweite Aufführung des Showmasters alter norwegischer Black-Metal-Schule: ABBATH bitten mit "Outstrider" zum nächsten Kriegstanz, mit dem der Komponist und sein Ensemble einmal mehr beweisen, dass sie das Repertoire einer druckvollen Schwarzmetall-Inszenierung noch immer beherrschen.
Venom - In Nomine Satanas – The Neat Anthology (2CD)
VENOM werden 40! Sein rundes Jubiläum feiert das britische Metal-Urgestein mit dem Vinyl-Boxset "In Nomine Satanas", das neben den remasterten Klassikern der klassischen Trio-Besetzung mit Cronos, Mantas und Abaddon allerhand Raritäten, Demos und unveröffentlichte Nummern enthält. Zudem wird unter dem Titel "In Nomine Satanas - The Neat Anthology" eine Songauswahl auf Vinyl (22 Songs) und Doppel-CD (43 Songs) veröffentlicht.
Evil Angel - Unholy Evil Metal
EVIL ANGEL haben sich schon 1998 in Finnland gegründet. 2007 kam das Debütalbum mit primitivem Black/Thrash Metal, und abgesehen von Demos und Splits hat sich die Band nicht gerührt – bis jetzt. Das Folgealbum „Unholy Evil Metal“ erscheint. Klingt underground? Ja. True? Auch. Lohnend? Nein.
Enthroned - Cold Black Suns
Wie ENTHRONED anno 2019 klingen? Eigentlich wie immer. Schließlich üben sich die Belgier seit gut 25 Jahren und mit einigen wenigen Ausnahmen in gewissenhafter Kontinuität. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch das neue Album "Cold Black Suns“ nicht weit vom Stamm fällt – schon der Titel verweist auf das altbekannte Standardvokabular. Da "altbekannt“ aber nicht gleich "altbacken“ sein muss, lohnt sich einer näherer Blick auf Studioalbum Nummer zehn.
Gaahls Wyrd - GastiR - Ghosts Invited Tipp
"Carving the voices into the speech“ – das Unterbewusstsein ist die treibende Kraft hinter den neuen Stücken aus der Feder von Ex-GORGOROTH-Fronter Gaahl. Als geisterhafte Stimmen sind sie Inspiration und Wegweiser für die Rückkehr der norwegischen Black-Metal-Legende in die Öffentlichkeit der Musikszene. So ist es nicht verwunderlich, dass es sich bei "GastiR – Ghosts Invited“ um ein zutiefst persönliches Debüt handelt – willkommen in GAAHLS WYRD.
Lice - Woe Betide You
Der Priester auf dem Cover scheint es schon zu verkünden: "Woe Betide You“ – Gnade dir Gott! Niklas Kvarforth – seines Zeichens Frontmann der Band SHINING und Enfant terrible der Metalszene – ist mit seinem neuen Projekt LICE zurück, welchem zudem J (TEITANBLOOD) und Kirill Krowli angehören. Das Debütalbum "Woe Betide You“ hat hierbei nur eines im Sinn: „To inflict unbearable pain, misery and suffering upon the repellent creation of God.“
Waste Of Space Orchestra - Syntheosis
Die finnischen Bands ORANSSI PAZUZU und DARK BUDDHA RISING sind beide in avantgardistischen Regionen unterwegs. Sie fordern ihre Fans, indem sie heftige Mucke aus dem Bereich Black Metal, Doom und Sludge mit Drone und Psychedelia in die Weiten des Alls hinaus weiter denken. Was passiert, wenn die Bands sich zu einem Projekt zusammenschließen, konnte man auf dem ROADBURN FESTIVAL 2018 erleben.
Haimad - The Return (EP) Tipp
20 Jahre ist es her, dass die schwedischen Black Metaller von HAIMAD ein letztes Mal auf sich aufmerksam machen konnten. Bis heute gilt die 1999 erschienene "Majestic“-EP in einschlägigen Kreisen als Rohdiamant der schwarzmetallischen Musik, dessen reine Existenz die lange Pause der Formation umso bedauernswerter macht. Mit "The Return“ neigt sich die lange Wartezeit nun dem Ende entgegen.
Suldusk - Lunar Falls Tipp
- Neo Folk mit Black-Metal-Einflüssen
Label: Northern Silence Productions
VÖ: 12.04.2019
Bewertung:
Frauen sind eine echte Rarität im Black Metal. Gut, mit Projekten wie MYRKUR oder SYLVAINE erlebt die schwarzmetallische Stilrichtung im Moment eine kleine Revolution. Am Exotenstatus jener Künstlerinnen ändert dieser Umstand allerdings wenig. Da ist es umso willkommener, dass mit SULDUSK erstmals auch ein australisches Ein-Frau-Projekt auf sich aufmerksam macht. Das Debütalbum "Lunar Falls“ beweist, dass nicht nur Skandinavier melancholisch sein können.
1349 - Dødskamp (Single)
„Munchs Kunst schreit wörtlich in deinem Kopf!“ – So werden 1349 auf der Webseite von Visit Norway zitiert. Ja, tatsächlich, die Black Metaller haben es mit ihrem neuen Song "Dødskamp“ in den Online-Auftritt des offiziellen Reiseunternehmens Norwegens geschafft. Nicht von ungefähr, denn Auftraggeber des Songs war neben dem staatlichen Munch-Museum der Big Player höchstpersönlich.
Ketzer - Cloud Collider
KETZER haben mit ihrem letzten Album "Starless" (2016) polarisiert: War ein Teil der treuen Fanschar durchaus angetan von der hörbaren Weiterentwicklung und Umorientierung der Band, wurden auf der anderen Seite auch Beschwerden laut, weil sich das Quintett von den gewohnten Black/Thrash-Klängen verabschiedete und in Prog-, Post-Punk- und Rock-Gefilde abdriftete. Mit ihrer neuen Platte "Cloud Collider" betreten die Kölner nun wieder düsterere, teils auch neue Extrem-Metal-Pfade und bieten viele starke Momente.
Rotting Christ - The Heretics
Spätestens mit dem sprechend betitelten „Rituals“ haben ROTTING CHRIST ihre Nische im weiter gefassten Black Metal ausgefüllt. Drei Jahre nach diesem atmosphärisch dichten Überalbum kommen der Nachfolger „The Heretics“ und die Fragen: Führen ROTTING CHRIST die Linie fort? Können Sie das Niveau von „Rituals“ halten?
Falaise - A Place I Don't Belong To Tipp
Die eigentlich so gegensätzlich wirkenden Begriffe "Einsamkeit“ und "Großstadt“ sind enger miteinander verwoben, als es zuerst den Anschein haben mag. Wo sich das Leben verdichtet und die Möglichkeiten endlos scheinen, drücken graue Betonwüsten und die erschreckende Charakterlosigkeit moderner Metropolen auf das Gemüt und ersticken förmlich die Freiheit des Geistes. Die Italiener von FALAISE verleihen diesem Gefühl mit "A Place I Don‘t Belong To“ klanglichen Ausdruck.
Cân Bardd - The Last Rain Tipp
CÂN BARDD grüßen aus den Alpen - und das gleich im mehrfachen Sinne. Nicht nur stammt das 2016 ursprünglich als One-Man-Show gestartete Projekt aus der schönen Schweiz, sondern brennt dem geneigten Betrachter das alpine Flair mit seinem wunderschönen Coverartwork regelrecht auf die Netzhaut. Dass sich hinter der schönen Verpackung atmosphärischer Black Metal verbirgt, überrascht nicht. Dass "The Last Rain“ das Zeug zum Klassiker hat, dafür umso mehr.
Nasheim - Jord Och Aska
Mit "Solens Vemod“ hatte das schwedische Black-Metal-Projekt NASHEIM 2014 ein von Kritikern gefeiertes Debütalbum auf den Markt gebracht. Reihenweise kratzte das Album mit dem fantastischen Artwork an den Höchstwertungen verschiedener Magazine und trieb die Erwartungshaltung gegenüber kommenden Veröffentlichungen in die Höhe. So muss sich insbesondere das diesen Februar erscheinende Zweitwerk "Jord Och Aska“ daran messen lassen.
Der Rote Milan - Moritat
Die Moritat ist eine schaurige Ballade, in der es inhaltlich um eine Mordtat oder auch Gräueltat geht und ist vermutlich aus den Begriffen Mordtat und Moralität entstanden. Und schon ist zumindest klar, worum sich die Thematik in dem neuen Werk "Moritat" von DER ROTE MILAN dreht.
Downfall Of Gaia - Ethic Of Radical Finitude Tipp
Die Konfrontation mit der Endlichkeit des Seins ist unumgänglich, der Tod seit jeher vielleicht das bestimmende Element des menschlichen Lebens. Trotzdem ist das Verhältnis des Menschen zu seinem unabdingbaren Ableben ein Tabuthema, welches jede Familienfeier zielgenau vor die Wand zu fahren droht. Der Tod als ermöglichende Bedingung, welcher das Leben erst lebenswert macht? Kaum denkbar! Das neue DOWNFALL OF GAIA-Album "Ethic Of Radical Finitude“ proklamiert jedoch eben dies und regt damit zum Nachdenken an.
Æra - The Craving Within
ÆRA sind zurück, jedenfalls zu 50 Prozent. Beim Re-Release der Debüt-EP "Of Forsworn Vows“ noch als schwedisch-amerikanische Kombo unterwegs, hat sich das Duo inzwischen „skandinavisiert“. Mit Stein Akseln darf nämlich inzwischen ein Norweger die Vocals eingrunzen, was die Encyclopaedia Metallum zum Anlass genommen haben dürfte, ÆRA als amerikanisch-chilenische Formation zu bezeichnen – versteht sich von alleine, oder? Ein Glück, dass Musik ein universales Gut ist und sich "The Craving Within“ unabhängig von der Nationalität seiner Schöpfer genießen lässt.