Black Metal Reviews
Black Metal Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Together To The Stars - As We Wither
Das hochwertig gestaltete Artwork lässt es kaum vermuten, doch hinter TOGETHER TO THE STARS steckt ein waschechtes Underground-Projekt. 2015 gegründet, machte das schwedische Duo, welches sich selbst dem Post-Black-Metal zuordnet, erstmals 2019 mit "An Oblivion Above“ auf sich aufmerksam. Die Kritiken? Gemischt. Mit "As We Wither“ folgt nun der zweite Anlauf.
Firmament - s.t. (EP)
Drei Tracks, eine gute halbe Stunde Spielzeit – bei FIRMAMENT bekommt man was für’s (wenige) Geld. Gut, dass neben der schnöden Quantität auch die ungleich wichtigere Qualität stimmt. Die Hamburger liefern auf ihrer Debüt-EP drei sehr schöne Post-Black-Metal-Epen ab.
Madmans Esprit - Jahaewa Haebang (Single)
Nach der Hommage an die eigene Hauptstadt wenden sich MADMANS ESPRIT auf ihrer neuen Single "Jaheawa Haebang“ wieder düsteren Themen zu. Der Titel des neuen Stückes, frei übersetzt "Selbstverletzung und Befreiung“, ist dabei Programm – die Südkoreaner bieten wieder depressiven Black Metal in Reinkultur.
Faidra - Six Voices Inside Tipp
Eigentlich wollte FAIDRA, seines Zeichens Solo-Künstler aus Schweden, ein neues Viking-Folk-Projekt starten. Doch wäre eine Künstler überhaupt ein Künstler, wenn er sich im Schaffensprozess nicht täglich neu inspirieren lassen würde? Entsprechend ist "Six Voices Inside“, das Debütalbum des Multiinstrumentalisten, letztlich doch eine Black-Metal-Scheibe geworden. Zum Glück, möchte man fast sagen, erweist sich "Six Voices Inside“ doch als echtes Highlight.
Porta Nigra - Schöpfungswut
Fünf Jahre hat sich die avantgardistische Black-Metal-Band PORTA NIGRA nach ihrem letzten und zweiten Werk „Kaiserschnitt“ Zeit gelassen. Doch jetzt ist Schluss mit der Wartezeit und endlich liegt das dritte Werk „Schöpfungswut“ vor.
Skyforest - A New Dawn Tipp
Dass sich hinter dem farbenfrohen Artwork von "A New Dawn“ kein lebensbejahender Power Metal sondern echter Black Metal versteckt, mag verwundern. Und trotzdem passt das von Sergey Shenderovsky auf Leinwand gepinselte Gemälde wie die Faust aufs Auge. Denn das neue Album des russischen Projektes SKYFOREST schafft einen Spagat der ganzen besonderen Art – die Verflechtung von Black Metal und reflektierter Lebensfreude.
Karg - Traktat Tipp
Seder - Sunbled
Atmospheric-Black-Metal-Bands gibt es doch wie Sand am Meer, was aber in der Regel nicht schlimm ist, da man in die Richtung eher selten etwas falsch machen kann. SEDER nennt sich das vielversprechende Projekt, das die Einigkeit von Natur und Unendlichkeit vereinen soll – man kann also gespannt bleiben.
Etoile Filante - Magnum Opus Caelestis Tipp
"Magnum Opus Caelestis“ ist eines dieser Alben, die fast automatisch in den digitalen Einkaufskorb wandern. Denn nicht nur kommt das Debütalbum von ETOILE FILANTE in einer überaus schicken Aufmachung daher, auch die Musik des französischen Black-Metal-Trios weiß zu begeistern. Wohin die Reise geht, ist klar: Sonne, Mond und Sterne weisen den Weg Richtung Kosmos – "Magnum Opus Caelestis“ ist eine Reise durch die Schwerelosigkeit.
Belore - Journey Through Mountains And Valleys
Neues Jahr, neues Glück – auch 2020 dürfen sich Musikfans wieder über einen Haufen an Debütanten freuen. Darunter auch BELORE, neues Epic-Black-Metal-Projekt des Franzosen Aleevok und Heimat für alles, was zwischen SUMMONING, CALADAN BROOD und heroischer Fantasy seinen Platz hat. Doch das Mitte Januar erscheinende Debütalbum "Journey Through Mountains And Valleys“ hält nicht ganz, was die Vergleiche versprechen.
Forlorn Citadel - Ashen Dirge Of Kingslain
Es ist eine kleine Ironie der Geschichte, dass das australische Black-Metal-Projekt FORLORN CITADEL sein Debütalbum "Ashen Dirge Of Kingslain“ ausgerechnet im Januar 2020 veröffentlicht. Während der eigene Kontinent in Flammen versinkt, erzählt das "aschfahle Klagelied“ von aus dem Krieg heimkehrenden Soldaten, die ihre eigene Heimat nicht wiedererkennen. Irgendwie könnte es auch eine Parabel auf den australischen Feuerwehrmann sein.
The Great Old Ones - Cosmicism Tipp
„Cosmicism“ hätte kaum einen passenderen Titel bekommen können. Das neue Album der französischen Black-Metal-Band THE GREAT OLD ONES lotet die tiefe Kälte des Raums aus, den sich Horror-Meister H.P. Lovecraft in den 20er und 30er Jahren ausgemalt hat – und bringt die Atmosphäre des Kult-Autors auf den Punkt.
Madmans Esprit - Seoul (Single)
Allein die Tatsache, dass sich die Musikexporte Südkoreas im Jahr 2019 nicht nur auf K-Pop beschränken, ist schon ein Grund zur Freude. Mit Black Metal würden dennoch nur die wenigsten rechnen. Tja, falsch gedacht: Das koreanische Solo-Projekt MADMANS ESPRIT spielt Schwarzmetall – und das gar nicht mal so schlecht.
1349 - The Infernal Pathway Tipp
1349 besitzen in der meist im Underground verhafteten Black-Metal-Szene eine besondere Stellung. In Folge der "Spellemannprisen“-Nominierung (dem norwegischen Äquivalent des Grammys) für das 2013er Werk "Massive Cauldron Of Chaos“ sowie der Vertonung des Edvard-Munch-Gemäldes "Dødskamp“ im Rahmen eines Kunstprojektes, hat sich das Quartett in seiner Heimat zu einer Formation öffentlichen Interesses gemausert. Klar, dass die Erwartungen an das neue Werk "The Infernal Pathway“ nicht sonderlich gering ausfallen.
Formicarius - Rending The Veil Of Flesh
Wüsste Johannes Nider, welche Verwendung der Titel seines 1437 erschienenen Werkes "Formicarius“ heute findet – er würde sich im Grabe umdrehen. Denn die eigentlich als Erbauungsbuch erdachte Schrift ist heute namensstiftend für die britische Black-Metal-Band FORMICARIUS. Christliche Musterschüler sind die fünf Damen und Herren aus London allerdings keineswegs. Mit "Rending The Veil Of Flesh“ steht dementsprechend einmal mehr Anschauungsunterricht in Sachen Unheiligkeit auf dem Stundenplan.
Arctos - Beyond The Grasp Of Mortal Hands Tipp
Mit ARCTOS grüßt ein eisiger Wind aus den verschneiten Landschaften Kanadas. Gut, auch im Norden des amerikanischen Kontinents gibt es so etwas wie Sommer. Jedoch strahlt das neue Album "Beyond The Grasp Of Mortal Hands“ eine solch winterliche Erhabenheit aus, dass die Assoziation verziehen sei. Kaum zu glauben, dass es sich beim Nachfolger der 2017er EP "A Spire Silent“ um das Debütalbum des Quintetts handelt.
Belenos - Argoat Tipp
Leser der bekannten Asterix-Comics wissen Bescheid – Belenus, oder auch Belenos, ist der Gott des Lichts und der Heilung. Oder eben auch der Name eines französischen Black-Metal-Projektes, welches seine Songs passend zum kulturellen Hintergrund auf Bretonisch darbietet. Hinter alldem steckt der Franzose Loïc Cellier und eine bemerkenswert lange Bandgeschichte: Seit 1996 veröffentlicht das Mastermind in verlässlicher Regelmäßigkeit neue Werke. Mit "Argoat“ fügt das Ein-Mann-Projekt seiner umfangreichen Diskographie nun ein weiteres Kapitel hinzu.
Antigone's Fate - Zum Horizont... Tipp
Das Schicksal der Antigone, welch tragischer Fall. Verurteilt, lebendig begraben zu werden, wählt die Tochter des Ödipus in Sophokles' "Antigone“ den Freitod – die ultimative Zuspitzung des Konfliktes zwischen dem Gesetz und dem eigenen Gewissen. Ob Multiinstrumentalist Ruun, Mastermind des deutschen Black-Metal-Projekts ANTIGONE'S FATE, ähnlich wie Antigone einen inneren Kampf in sich selbst auszutragen hat, bleibt Gegenstand von Spekulationen. Auf "Zum Horizont...“ deutet einiges darauf hin.
The Negative Bias - Narcissus Rising (A Metamorphosis In Three Acts)
Zwei Songs und 42 Minuten Spielzeit – THE NEGATIVE BIAS halten auf ihrem neuen Album "Narcissus Rising (A Metamorphosis In Three Acts)“ mit den Ambitionen nicht lange hinter dem Berg. Kein Wunder! Schließlich gelang den Österreichern anno 2017 mit dem vielumjubelten "Lamentation Of The Chaos Omega“ ein echter Überraschungscoup. Da ist Selbstbewusstsein berechtigt, die kompositorische Herausforderung prinzipiell begrüßenswert.