Black Metal Reviews
Black Metal Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Aonarach - I
Der umtriebige Schotte Tom Perrett macht ein weiteres Fass auf: Neben seinem Projekt RUADH (folkiger Black Metal) setzt er mit AONARACH auf harscheren, traditionelleren Sound. Das Debüt “I” klingt nach 90er-Black-Metal, birgt aber auch Elemente, die man von RUADH kennt.
Madmans Esprit -백골의 정원 (Garden Of Skeletons / Single)
Seit dem 2018er Output "Conscientization of Unconsciousness“ lässt die südkoreanische Black-Metal-Formation Fans nun schon auf ein neues Full-Length-Album warten. Neue Musik gab es dennoch kontinuierlich – nur eben im EP- bzw. Single-Format. Auch "Garden Of Skeletons“ (eig. "백골의 정원") reiht sich in diese Reihe an "kleineren“ VÖs ein, an deren Qualität es jedoch nur selten etwas auszusetzen gibt.
Harakiri For The Sky - Maere
Ein Highlight, das man in regelmäßigen Abständen zum neuen Jahr erwarten kann, ist ein neues Album von HARAKIRI FOR THE SKY. Und auch dieses Jahr lässt uns das Duo nicht im Stich und präsentiert uns das nächste deprimierende Album „Maere“, mit dem sich die Einsamkeit und Isolation der Tage noch viel miserabler anfühlt (natürlich im positiven Sinne, versteht sich).
Antigone's Fate - Fragmente Tipp
Der Kreis schließt sich und damit vielleicht auch ein ganzes Kapitel. Nach "Insomnia“ und "Zum Horizont...“ kehrt das deutsche Black-Metal-Projekt ANTIGONE‘S FATE 2020 mit Album Nummer 3 zurück. Dabei soll "Fragmente“ nicht nur die im Debütalbum begonnene Geschichte zu Ende führen, sondern auch das musikalische Schaffen der One-Man-Show. Soweit jedenfalls der aktuelle Stand – die Hintertür bleibt wie so oft offen.
Old Growth - Mossweaver

- Atmospheric Black Metal / Post Black Metal
Label: Supreme Chaos Records
VÖ: 18.12.2020
Bewertung:
Winterzeit ist Black-Metal-Zeit! Zu keiner anderen Jahreszeit nimmt man die eindrucksvolle Macht der Natur so sehr wahr wie jetzt, wenn die gewaltsamen Stürme über das Land ziehen und einen jeden dazu zwingen, zu Hause zu bleiben – perfektes Setting also, um die neue Scheibe „Mossweaver“ von OLD GROWTH anzuhören und vielleicht ein wenig über die Welt nachzudenken.
Auðn - Vökudraumsins fangi Tipp
Herbstzeit ist Black-Metal-Zeit! So oder so ähnlich könnte eines der ungeschriebenen und dennoch inflationär gebrauchten Gesetze der Metalszene lauten. Doch was eigentlich nach Phrasenschwein ruft, macht bei AUÐN Sinn. Das dritte Album des isländischen Black-Metal-Sextetts "Vökudraumsins fangi“, stimmt hervorragend auf stürmische Tage und frostige Nächte ein.
Zeal & Ardor - Wake Of A Nation (EP) Tipp
Die US-Präsidentenwahl steht kurz bevor und ganz passend dazu setzen ZEAL & ARDOR im Rahmen der Black-Lives-Matter-Bewegung und den aktuellen Protesten zum Thema Polizeigewalt und White Supremacy ihr eigenes politisches Statement. Die neue EP „Wake Of A Nation“ ist genau das, was sie verspricht: Ein Weckruf.
Déluge - Ægo Tempolo
Wenn sich eine Band direkt als ‚untrve Black Metal‘ bezeichnet, ist sie doch gleich sympathisch. Einfach mal die Musik machen, wie man will und nicht unnötig Zeit dafür verschwenden, sich mit Internetmobbern mit ganz dicken Eiern rumzuschlagen. DÉLUGE vereinen seit 2014 ihren Post-Hardcore mit schwarzmetallischen Elementen und werden auch mit ihrem neuen Album „Ægo Tempolo“ den wahren Satanisten zur Weißglut bringen.
Summoning – Minas Morgul (BYE Rewind) Tipp
Anfang Oktober 1995 veröffentlichen die Österreicher SUMMONING ihr Zweitwerk „Minas Morgul“, dessen Sound sich – im Gegensatz zum nur wenige Monate zuvor erschienenen Debütalbum „Lugburz“ – ziemlich deutlich von traditionellem Black Metal distanziert und musikalisch nicht-ausgetretene Pfade einschlägt.
Herbstschatten - Abschaum
Die deutsche Sprache ist eine delikate Angelegenheit. Insbesondere wenn es um ihre musikalische Vertonung geht. Viel zu leicht ist es, die schmale Grenze zwischen Poesie und pathosgeladenem Kitsch zu überschreiten – man denke nur an die lyrischen Trauerfälle im Song-Repertoire von Szenegrößen wie EQUILIBRIUM oder CREMATORY. Und so liegt auch beim neuen Album von HERBSTSCHATTEN, "Abschaum“, das Augenmerk zuallererst auf den gänzlich in Deutsch gehaltenen Texten.
Imperial Triumphant - Alphaville
Über die Essenz des Metals wird bekanntlich gerne gestritten. Während für manche harte Gitarren und hämmerndes Schlagzeugspiel – also der rein musikalische Aspekt – im Vordergrund stehen, ist der Metal für andere vor allem eine Einstellungsfrage. Unangepasst und provokant sollte die Musik auf jeden Fall sein, am Besten auch noch mit jeglichen Konventionen brechen. Letzteres beherrscht das Trio IMPERIAL TRIUMPHANT zumindest ganz hervorragend. Das neue Album "Alphaville“ ist so verschoben, dass es dem Hörer physisches Unwohlsein bereitet.
Tombs - Monarchy Of Shadows (EP)
TOMBS gehören meiner Meinung nach schon seit Jahren mit zur Speerspitze amerikanischer Black-Metal-Bands. Bis jetzt haben sie durchweg gute Alben abgeliefert und sich jedes Mal weiter entwickelt oder experementierfreudige Scheiben veröffentlicht.
Carach Angren - Franckensteina Strataemontanus Tipp
Es ist endlich soweit – das durch die Pandemie verschobene neue Album von CARACH ANGREN erblickt das Licht der Welt. In den letzten Jahren haben sich die Niederländer schon einige literarische Figuren und Personen der Geschichte zum Vorbild genommen und deren Geschichten vertont. Dieses Mal taucht das Duo in die Welt des Mannes ein, der Mary Shelley zu ihrem Roman „Frankenstein“ inspiriert haben soll.
Madmans Esprit - 妄誕詩 / 망탄시 (Single) Tipp
Und monatlich grüßt das Murmeltier: Südkoreas Black-Metal-Aushängeschild MADMANS ESPRIT meldet sich wieder einmal mit einer neuen Single zurück. Das neue Stück "妄誕詩“ (Mōtanuta) gibt es in diesem Rahmen gleich in dreifacher Ausführung auf Koreanisch, Japanisch und Kopanisch (Mischung aus Koreanisch und Japanisch).
Ruadh - The Rock Of The Clyde
Der Schotte Tom Perrett hat das zweite Album seines Soloprojekts RUADH am Start. Schon das Debüt war folkiger Black Metal mit einem Hang zu Epik und überlangen Songs. Für „The Rock Of The Clyde“ hat er noch ein paar Kohlen mehr in den Ofen geworfen. Das Album soll offenbar komplexer sein, scheitert aber am eigenen Anspruch.
Triptykon with the Metropole Orkest - Requiem (Live At Roadburn 2019) Tipp
Gut Ding will Weile haben: Das dreiteilige "Requiem" wollte Tom Gabriel Warrior bereits in den Achtzigern auf einer EP veröffentlichen. Nach Zerwürfnissen mit der Plattenfirma, der zwischenzeitlichen und schließlich endgültigen Auflösung von CELTIC FROST hat es das Epos bei TRIPTYKON nach 30 Jahren nun doch noch auf eine Veröffentlichung geschafft.
Naglfar - Cerecloth Tipp
Acht Jahre sind seit dem von Kritikern gefeierten "Téras“ vergangen, nun setzt das schwedische Totenschiff endlich wieder Segel. NAGLFAR sind zurück, und mit ihnen der düstere Melodic Black Metal der 90er-Jahre. Was von Gitarrist Andreas Nilsson als „the usual death and destruction“ angekündigt wurde, erweist sich im Review als triumphale Wiederbelebung. "Cerecloth“ ist der perfekte Soundtrack für düstere Zeiten geworden.
Dolorangst - Катастрофа Внутри (A Catastrophe Inside) (EP)
Mit der Debüt-EP des russischen Solo-Projektes DOLORANGST fügt das deutsche Black-Metal-Label Northern Silence Productions seiner seit 2018 ruhenden Underground-Serie endlich ein neues Kapitel hinzu. Das wird dem ein oder anderen schon bekannt vorkommen, genau genommen ist "Катастрофа Внутри“ nämlich schon letztes Jahr digital auf den Markt gekommen. Am 24. April folgte nun auch die physische Variante, inklusive des bisher unveröffentlichten Bonustracks "Надежда“.