Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Vitja - Echoes
VITJA setzen sich wohl teilweise aus Leuten von DISPOSED TO MIRTH zusammen – und das passt auch ganz gut, da die Münsteraner Metalcore-Kapelle ja schon vor einigen Jahren ziemlich progressiv unterwegs war. VITJA spielen Djent – was totale Prog-Corler eben heute so machen.
Close Your Eyes - Line In The Sand
Das dritte Album einer Band ist ja angeblich so eine Sache. Und bei CLOSE YOUR EYES kommt jetzt noch dazu, dass sie einen Wechsel am Gesang und deswegen mittlerweile den alten Fronter von BLESSED BY A BROKEN HEART dabei haben. Und außerdem haben sie sich wohl vorgenommen, noch abwechslungsreicher zu agieren als bisher. Große Experimente – aber glücklicherweise, ohne Schiffbruch zu erleiden.
Simòn - The Inner Traveller (Digital)
Die Niederländer SIMÒN klingen zunächst nach einer einigermaßen leicht zu verortenden Sludge/Metal/Hardcoreband: schwere Gitarren, viele abgedämpfte Parts, schwere Grooves, düsteres Geschrei und Riffs zwischen Hardcore und Metal, die sich viel Zeit lassen. Aber nach fast dreieinhalb Minuten passiert etwas bereits im Albumopener: der Song wird aufgebrochen, startet beinahe von neuem, und das mit cleanen Gitarren und viel Atmosphäre. Und dann zieht sich der Song genau so noch mal ziemlich lange hin, bis er wieder den Bogen zum Harten schlägt – ohne langweilig zu werden.
Billy Talent - Billy Talent (10th Anniversary Edition) Tipp
Über den Namen BILLY TALENT wird man in Deutschland in den letzten zehn Jahren wohl das ein oder andere Mal gestolpert sein, ob man will oder nicht – denn in unseren Landen ist die Band größer als irgendwo sonst auf der Welt. Der Vierer aus Kanada bringt jetzt, zum zehnjährigen Jubiläum seines ersten Albums, eine Re-Issue des selbstbetitelten Werks mit 2 CDs heraus.
Masked Intruder - Under The Mistletoe (Single)
MASKED INTRUDER machen Poppunk wie spätere THE QUEERS und Bands wie TEENAGE BOTTLEROCKET. Nur dass sie dabei Masken wie PUSSY RIOT tragen (maskierte Einbrecher eben) und eine unheimlich hohe Gesangsstimme über ihre Poppunksongs legen. Und mit dieser Single gibt es jetzt einen Weihnachtsgruß der Amis.
Derogatory – Above All Else
DEROGATORY kommen nicht aus Florida, sondern Kalifornien. Vor drei Jahren brodelte bei L.A. der Boden und vier Jungs entsprangen einem Vulkan. Voller Energie schnappten sie sich ihre Instrumente und gaben Gas. Und sie kamen am Nikolaustag. „Above All Else" ist ihr erster Brocken klassisch amerikanischer Brutalo-Kost.
Skull Fist - Chasing The Dream
Mit „Chasing The Dream“ steht zum Anfang des Jahres ein Album ins Haus, auf das ich sehnlichst gewartet und in welches ich auch so einige Hoffnungen gesetzt habe – sind SKULL FIST doch eine der vielversprechendsten jungen, traditionellen Metalbands der letzten Jahre. Wer die Liveshows der Kanadier besucht, Interviews gelesen oder die Socal-Media Präsenzen ausgecheckt hat, weiß, dass die jungen Herren mit scheinbar unerschöpflichem Eifer, voller Elan und mit einer Prise Wahnsinn an die ganze Sache herangehen, dass man sie einfach ins Herz schließen muss.
N+[BOLT] - N(30)+[BOLT] Tipp
Es geht los: Die Musik zupft sanft an dem Teil vom Hirn, der für die Assoziationen zuständig ist, und lädt mit einer sanften Handbewegung ein, zu folgen. Runter in den Kaninchenbau geht es, direkt in die schwarze Leere zwischen den Sternen. Dort schwebt man dann, rotiert langsam um die eigene Achse, ist umhüllt von schwarzer Kälte, weißem Rauschen und gleißendem Licht.
Kids Insane - Frustrated EP Tipp
KIDS INSANE kommen aus Israel. Ich kenne da ja beinahe nur USELESS ID, und im Gegensatz zu den MelodyCorlern sind KIDS INSANE wesentlich angepisster, klar im Hardcore verwurzelt und einfach eine absolute Granate! Sie spielen Hardcore, der ohne Moshparts auskommt, oldschoolige Wurzeln nach außen trägt, aber dennoch vom Klang her auf der Höhe der Zeit ist.
Generation Kill - We're All Gonna Die Tipp
Seine Band GENERATION KILL zu nennen und das zweite Album „We're All Gonna Die“ – das ist schonmal eine Ansage. Wenn der Mann am Mikro dann noch auf den Namen Rob Dukes hört, der ja bekanntermaßen auch bei der weltbesten Thrash-Band EXODUS den Brüllwürfel macht, dann meint man schon zu wissen, welche Marschrichtung diese Scheibe einschlägt.
Placenta - Missgunst und Neid Tipp
Deutschlands Vorzeige-Krach-Rabauken und Textclowns aus Berlin sind wieder da — und legen nach knapp zwei Jahren einen Nachschlag zu ihrem großartigen Album „Replace Your Face“ vor. Ihr neues Werk hört auf den Namen „Missgunst und Neid“ und natürlich kann man nicht erwarten, dass einem PLACENTA darauf etwas anderes präsentieren, als melodischen Deathcore, der zwischen tiefsten Growls und melodischem Cleangesang hin und her springt.
Betzefer - The Devil Went Down To The Holy Land Tipp
Da denkt man, man hat alle wichtigen Alben des Jahres gehört, und plötzlich flattert mir diese CD aus Tel Aviv zu. BETZEFER haben mit "The Devil Went Down To The Holy Land" ihr drittes Album veröffentlicht und das hört man. Die Songs sind sehr ausgereift, jedes Riff und jeder Shout sitzt und die Songs laden zum Tanzen ein. Geboten wird astreiner Groove Metal, auf welchen PANTERA stolz wären. Bereits der Aufreißer und Titeltrack "The Devil Went Down To The Holy Land" packt einen sofort. Eine rotzige Stimme und knatternde Riffs fräsen sich sofort ins Hirn.
Suicide Kings - Generation Suicide
Irgendwie war ich mir sicher, die SUICIDE KINGS bereits von einem Album her zu kennen, muss jetzt aber feststellen, dass ich mich wohl in der Band geirrt habe. Aber es gibt ja auch recht viel mit „Suicide" im Namen. Diese Band aus Hessen ist da jedenfalls nichts ganz so beliebig.