Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Atlantean Kodex – The Course Of Empire Tipp
Nach ihrem allseits gefeierten zweiten Album „The White Goddess“ (2013) hatten sich die Epic/Heavy Metaller von ATLANTEAN KODEX offengehalten, ob sie jemals eine weitere Platte aufnehmen würden. Klar, die weiße Göttin wäre ein ebenso würdiger wie triumphaler (obgleich viel zu früher) Schlusspunkt gewesen, fragte man sich doch, ob spätere Veröffentlichungen mit dieser Qualität überhaupt würden mithalten können. Sechs Jahre später liefert die Band mit dem Nachfolge-Epos „The Course Of Empire“ deutliche Antworten: Die Gruppe hat ihre musikalische Karriere nicht viel zu früh beendet und es ist tatsächlich möglich, das hohe Niveau zu halten – wenn nicht gar zu übertreffen.
Antigone's Fate - Zum Horizont... Tipp
Das Schicksal der Antigone, welch tragischer Fall. Verurteilt, lebendig begraben zu werden, wählt die Tochter des Ödipus in Sophokles' "Antigone“ den Freitod – die ultimative Zuspitzung des Konfliktes zwischen dem Gesetz und dem eigenen Gewissen. Ob Multiinstrumentalist Ruun, Mastermind des deutschen Black-Metal-Projekts ANTIGONE'S FATE, ähnlich wie Antigone einen inneren Kampf in sich selbst auszutragen hat, bleibt Gegenstand von Spekulationen. Auf "Zum Horizont...“ deutet einiges darauf hin.
Goatess - Blood and Wine
In den drei Jahren seit dem zweiten Album ist einiges passiert bei den Doom-Jungs GOATESS: Ein neuer Bassist ist an Bord und vor allem hat sich die Besetzung am Mikro geändert. Die prägende Stimme von Christian „Chritus“ Lindersson ist weg, dafür singt jetzt Karl Buhre. Und gleich der erste, schwer verzerrte Akkord auf „Blood And Wine“ zeigt an, dass sich auch am grundsätzlichen Sound was getan hat.
Foscor - Els Sepulcres Blancs
Was die Musik FOSCORs ist, lässt sich nur schwer erfassen. Was sie nicht mehr ist, dafür aber umso mehr. Denn spätestens seit dem 2014er Output "Those Horrors Wither“ hat die Black-Metal-Schlagseite der frühen Tage ausgedient. Stattdessen bedienen sich die fünf Katalanen progressiverer, meistens gar atmosphärischer Elemente. So bewegt sich auch das neue Werk "Els Sepulcres Blancs“ – welches nach "Les Irreals Visions“ (2017) den zweiten Teil einer Album-Trilogie darstellt – irgendwo zwischen faszinierender Traumreise und vergessenen Ängsten.
Black Star Riders - Another State Of Grace Tipp
„Do you remember? Do you remember? Back in the days when everything was better?“ – Wenn Ricky Warwick die Stimme erhebt, scheint er vielen Menschen aus der Seele zu sprechen. Dem von der Politik Enttäuschten, dem nostalgischen Romantiker oder auch dem älter werdenden Musikfan, der mit dem "neumodischen Kram“ nichts mehr anzufangen weiß. Blöd nur, dass die BLACK STAR RIDERS längst mehr sind als eine Neuauflage von THIN LIZZY. Denn die Zeichen des Quintetts stehen klar auf Zukunft.
Culted - Vespertina Synaxis: A Prayer For Union & Emptiness (EP)
Wer CULTED in der umfangreichen Encyclopaedia Metallum nachschlägt, erfährt, dass der schwedische Bandgründer Daniel Jansson seine drei kanadischen Mitstreiter nie getroffen hat. Nichtsdestotrotz erweist sich das Quartett seit der Gründung 2007 als überaus beständig. Bereits zwei Studioalben sowie die EP "Of Death & Ritual“ haben seitdem ihren Weg in die Verkaufsregale gefunden. Mit "Vespertina Synaxis: A Prayer For Union & Emptiness“ steht nun die nächste EP in den Startlöchern.
Damnation Defaced - The Devourer Tipp
Wie zur Hölle klingt Science-Fiction-Death-Metal? Denn genau als das beschreibt das Quintett DEMNATION DEFACED seinen unverwechselbaren Sound. Der Fünfer aus Norddeutschland kombiniert brutalen, groovenden Melodic-Death-Metal mit Synthesizern, atmosphärischen Klangteppichen und eben Sounds, die man eher in Science-Fiction-Filmen oder -Games erwartet.
Essence Of Datum - Spellcrying Machine Tipp
Ist die Reduktion auf das Instrumentale die höchste Form der Musik? Mitunter scheint es so. Denn wer sich der Instrumental-Musik verschreibt, steht nicht unerheblichen Herausforderungen gegenüber. Weder lassen sich technische Schwächen durch eingängige Mitsingrefrains kaschieren, noch greifbare Botschaften anhand von Texten vermitteln. Ach, und dann ist da noch die verkümmerte Aufmerksamkeitsspanne des Digitalzeitalters. 40 Minuten instrumentaler Virtuosität lauschen? Ne, lass mal.
Elvenking - Reader Of The Runes: Divination Tipp
ELVENKING und AFM Records scheinen unzertrennlich. Denn seit 18 Jahren – und damit seit dem 2001er Debütwerk "Heathenreel“ – beschreiten das Hamburger Melodic-Metal-Label und die italienischen Folk-Rocker ihren Weg Hand in Hand. Zum Stillstand ist es dabei allerdings nie gekommen – ELVENKING haben sich über die Jahre stets weiterentwickelt, teils gar neu erfunden. Mit dem Album "Reader Of The Runes: Divination“ steht nun die nächste Neuerung ins Haus.
Tarja - In The Raw Tipp
Selbstbewusst, fast schon dominant präsentiert sich Tarja Turunen auf dem Cover ihres neuen Soloalbums "In The Raw“. Damit trägt die Finnin einem Umstand Rechnung, welcher so manchem Metalfan quer im Magen liegen dürfte – ihrer Einzigartigkeit. Denn obwohl die Ex-NIGHTWISH-Sängerin weiblichen Geschlechtes ist, ist es ihr gelungen, sich in der männlichen Welt der Rockmusik durchzusetzen. Bis heute ziert das Logo der Solo-Künstlerin etliche Festivalplakate. Die Slots zählen mitunter zu den besten.
Frantic Amber - Bellatrix Tipp
Eine kurze Geschichtsstunde gefällig? Die schwedische Melodic-Death-Metal-Band FRANTIC AMBER ist zurück mit ihrem neuen Konzeptalbum „Bellatrix“ (lateinisch für Kriegerin), das die Einzelschicksale vergessener weiblicher Heldinnen behandelt.
Caleya - Lethe
Vergessen. Für manch' einen die Erlösung, doch ist es die einfachste und feigste Art, mit der Vergangenheit und dem eigenen Sein umzugehen. Die Hamburger Band CALEYA will das Vergessen bekämpfen. Mit ihrem neuen und vierten Album „Lethe“ (aus der griechischen Mythologie ein Fluss der Unterwelt) bringt die fünfköpfige Post-Hardcore-Formation die Essenz ihres Könnens auf den Punkt, aber leider auch nicht mehr.
H.E.A.T - Live At Sweden Rock Festival
Am 7. Juni 2018 haben H.E.A.T eine Show auf dem Sweden Rock Festival gespielt, die es jetzt fürs Wohnzimmer gibt – die schwedischen Hard Rocker haben das Heimspiel genutzt, um ihr zweites Livealbum und ihr erstes Live-Video zu veröffentlichen. Lohnt sich „Live At Sweden Rock Festival“ für die, die nicht dabei waren?
The Negative Bias - Narcissus Rising (A Metamorphosis In Three Acts)
Zwei Songs und 42 Minuten Spielzeit – THE NEGATIVE BIAS halten auf ihrem neuen Album "Narcissus Rising (A Metamorphosis In Three Acts)“ mit den Ambitionen nicht lange hinter dem Berg. Kein Wunder! Schließlich gelang den Österreichern anno 2017 mit dem vielumjubelten "Lamentation Of The Chaos Omega“ ein echter Überraschungscoup. Da ist Selbstbewusstsein berechtigt, die kompositorische Herausforderung prinzipiell begrüßenswert.
Empyreal - My Own Living Hell
Wie die Zeit vergeht! Kennengelernt habe ich die fränkische Band EMPYREAL im Jahr 2016 mit ihrer ersten EP „Psalms Of Forlorn Hope“, die für enorme Vorfreude auf den für 2017 angekündigten ersten Longplayer gesorgt hatte. Doch diese hatte sich ziemlich schnell verflogen, denn es kam einfach nichts mehr. Doch jetzt ist es endlich wieder so weit – zwei Jahre verspätet, aber umso zielstrebiger und professioneller zeigen sich die Blackened Death Metaller auf dem lang ersehnten Debüt „My Own Living Hell“.
Lordi - Recordead Live - Sextourcism In Z7 (DVD)
Die Meister des schlechten Wortspiels sind zurück! Auch die erste offizielle Live-DVD der finnischen Metalmonster von LORDI knüpft nahtlos an wunderbare Titelkonstruktionen wie "The Arockalypse“, "To Beast Or Not To Beast“ oder "Scare Force One“ an. Nun also "Recordead Live - Sextourcism In Z7“, der offizielle Mitschnitt der "Sextourcism-Tour 2018". Allein für die stets sichere Wortwahl hat sich das Quintett seinen Platz in der Rockgeschichte redlich verdient!
Sabaton - The Great War
Der erste Weltkrieg war eine der verheerendsten Katastrophen der Menschheitsgeschichte. Angetrieben von einer unbarmherzigen Kriegsmaschinerie veränderte er nicht nur die Landkarten für immer, sondern auch unser Bild des Krieges. Angesichts dessen ist es nicht verwunderlich, dass bei einigen Pressevertretern die kritische Augenbraue zu zucken begann, als SABATON "The Great War“ ankündigten. Kriegsgräuel im Party-Metal-Gewand – kann das gut gehen?