Pink Floyd - A Collection Of Great Dance Songs (LP, Reissue)

Pink Floyd - A Collection Of Great Dance Songs (LP, Reissue)
    Progressive Rock/Rock

    Label: Pink Floyd Records
    VÖ: 17.11.2017
    Bewertung:6/10

    PINK FLOYD im Web


Mit den Anfang des Jahres erschienenen "The Final Cut" und "A Momentary Lap Of Reason" war die Reissue-Serie sämtlicher PINK FLOYD-Studiowerke abgeschlossen. Jetzt geht's an die Neuauflagen von Compilations und Live-Alben. Dazu zählt das herrlich ironisch betitelte "A Collection Of Great Dance Songs".

Die ursprünglich 1981 erschienene Zusammenstellung wurde von den Analog-Bändern remastered und kommt im "akribisch reproduzierten Original-Artwork", ohne zusätzliche Informationen, Bilder oder gar Bonustracks. Der Mix ist der gleiche wie auf der CD von 2011, also auf dem letzten Stand, kein neuer. "A Collection Of Great Dance Songs" ist damit zum ersten Mal seit über 20 Jahren wieder auf Vinyl erhältlich, und zum ersten Mal überhaupt in einem remasterten Soundgewand.

Eine Best Of, die keine sein will

Der Stellenwert dieser Zusammenstellung ist im PINK FLOYD-Kosmos nicht gerade der größte. Die Band, die sich nie als Singles-Band sah, sträubte sich auch wegen der komplexen Songs seit jeher gegen Greatest Hits-Alben. Selbst die später erschienenen Compilations wie "Echoes" oder "A Foot In The Door" decken die Variabilität dieser Band nur ansatzweise ab, auch wenn sie mehr Material beinhalten.

Und doch schafft es "A Collection Of Great Dance Songs", in sechs Songs mit weniger als 45 Minuten die Jahre 1971 bis 1979 einigermaßen passabel abzubilden.

Alternative Fassungen und Edits

Immerhin bietet die Hälfte des Materials Unterschiede zu den regulären Albumversionen - auch wenn die eher Hardcore-Sammler interessieren. So musste "Money" aus lizenzrechtlichen Gründen für diese Compilation neu aufgenommen werden. Das erledigte David Gilmour im Alleingang, indem er sämtliche Instrumente selbst einspielte. Nur für das Saxofon-Solo holte er erneut Dick Parry ins Studio. Den Charme der Originalversion besitzt die kühlere Neueinspielung nicht. Der ein oder andere Sammler wird sich diese alternative Solo-Version aber sicher gerne anhören.

Das Epos "Shine On You Crazy Diamond" wurde auf nicht einmal elf Minuten eingedampft. Der Edit konzentriert sich auf die Parts mit Vocals und funktioniert überraschend gut. So gut, dass man die instrumentalen Zwischenteile auf der "Wish You Were Here"-LP beinahe schon als langatmig empfindet - abgesehen natürlich von der spacigen Einleitung. "Another Brick In The Wall, Part 2", der einzige richtige Single-Hit, unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der Albumversion auf "The Wall": Auf dieser Compilation ist er in seiner ursprünglichen Geschwindigkeit und in voller Länge zu hören, der Schrei zu Beginn des Songs fehlt jedoch.

"Sheep", das pumpende Instrumental "One Of These Days" und die Jahrhundert-Ballade "Wish You Were Here" machen in ihren originalen Studioversionen das fehlende halbe Dutzend voll. Weil die Songs geschickt ineinander übergehen, wirkt "A Collection Of Great Dance Songs" wie aus einem Guss. PINK FLOYD haben es mit überschaubaren Mitteln geschafft, tatsächlich ansatzweise wie eine Chornik der Siebziger zu erstellen.

Für Hardcore-Sammler

Was für andere, wiederveröffentlichte PINK FLOYD-Schallplatten galt, gilt auch hier: Möchtet ihr "A Collection Of Great Dance Songs" auf 180 Gramm schwerem, schwarzem Gold hören, kommt ihr mangels Alternativen um diese Neuauflage nicht herum. MP3-Downloads oder gar eine Bonus-CD mit den Tracks gibt's allerdings auch mit diesem Re-Release nicht.

Auch für die wesentlich günstigere Variante auf CD gilt: Die Compilation von 1981 richtet sich wegen der nur hier enthaltenen alternativen Versionen und Edits ironischerweise vorrangig an Hardcore-Sammler, nicht an Einsteiger. Die sind mit jüngeren, umfassenderen Zusammenstellungen wesentlich besser bedient.

Trackliste

One of These Days
Money
Sheep
Shine On You Crazy Diamond (Parts 1-4)
Wish You Were Here
Another Brick in the Wall Part 2

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...

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