
Stil (Spielzeit): Melodic Hard Rock (49:38)
Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (06.07.07)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.marcomendoza.com
Wer in der letzten Zeit einmal das Vergnügen hatte, THIN LIZZY oder WHITESNAKE live oder zumindest auf DVD zu sehen, dem ist mit Sicherheit der Mann am Tieftöner im Gedächtnis geblieben: MARCO MENDOZA.
Sein solides und technisch höchst anspruchsvolles Bassspiel hat er, neben diesen beiden legendären Bands, auch noch Künstlern wie AL JARREAU, TED NUGENT, THE CRANBERRIES, OZZY OSBOURNE und BLUE MURDER zur Verfügung gestellt, und damit deren Veröffentlichungen bereichert, worauf wahrscheinlich sein Ruf als einer der meist verpflichtetsten Session Musiker der nicht gerade kleinen Musikerszene in L.A. zurückzuführen ist.
Seine stimmlichen Qualitäten konnte er bisher meistens nur mit Background Vocals unter Beweis stellen, aber wer neben einer Diva wie David Coverdale auf der Bühne das Mikro benutzen darf, muss zwangsläufig etwas auf dem Kasten haben. Nach unzähligen Projekten und Einsätze als Studio- und Sessionmusiker veröffentlicht er nun endlich mit „Live For Tomorrow“ sein Debüt-Vocal-Solo-Album.
Und stilistisch gesehen bleibt er mit den zwölf eingespielten Tracks genau in dem Genre, das er wohl am häufigsten beackert hat, nämlich dem leicht Blues angehauchten Melodic Hard Rock, wozu auch seine leicht rauchige und kräftige Stimme hervorragend passt.
Das Album hat durchgehend einen unglaublichen Groove, was man ja auch von dem Soloalbum eines Bassisten erwarten konnte. Aber auch die restliche Instrumentierung kann sich mehr als hören lassen, denn hier hat er sich ebenfalls nicht lumpen lassen, und Könner wie Doug Aldrich (unter anderem DIO und WHTESNAKE), Richie Kotzen, Steve Lukather und Ted Nugent and den Gitarren, oder Tommy Aldridge (THIN LIZZY, WHITESNAKE, DIO) an den Drums verpflichtet.
Der Opener „Not For Me“ zeigt die Marschrichtung an, die MARCO MENDOZA durchgehend auf „Live For Tomorrow“ einschlägt. Bluesig, rockig, erdig. Auf klanglichen Schnickschnack und den übermäßigen Einsatz von Effekten wird weitestgehend verzichtet, wodurch das Album einen sehr soliden Charakter erhält.
Egal, ob man sich lieber die härter rockenden Nummern wie „Look Out For The Boys“ oder „Broken“, das leicht funkige „In My Face“, oder die unglaublich treibenden und groovenden „Your Touch“, „Lettin’ Go“ oder „Not For Me“ anhört, die Songs machen einfach alle einen riesigen Spaß.
Selbst die beiden letzten Tracks "Still In Me" und "Dance With Me", bei denen MARCO MENDOZA seine ruhige und gefühlvolle Seite zeigt, klingen weder kitschig noch wie Lückenfüller, sonder passen einfach ins Gesamtkonzept dieses Albums.
Anspieltipps sind daher von meiner Seite kaum zu nennen, da „Live For Tomorrow“ einfach ein komplett tolles Album geworden ist.
Fazit: Neben seinen Fähigkeiten als Bassist stellt MARCO MENDOZA endlich auch seine Stimme in den Mittelpunkt. Für Freunde des anspruchsvollen Hard Rock, der gerne auch mal in die Bluesecke abrutscht, ist "Live For Tomorrow" ein Pflichtkauf.

Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out