
Stil (Spielzeit): Melodic Hard Rock (58:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Sleazy Rider / CMS (26.10.07)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.redrum.gr
http://www.myspace.com/redrumgr
Die aus Thessaloniki stammenden REDRUM gibt es seit September 2003, denn genau da wurde die Band, damals noch als Projekt, von Athan „Lyssa“ Kazakis (guitars) und Panos Baxevanis (guitars) ins Leben gerufen.
Bereits ein Jahr später nahmen sie zwölf Songs in einem kleinen griechischen Studio auf, und schickten die Tapes zu keinem Geringeren als Ex-JADED HEART Sänger Michael Bormann nach Duisburg, wo er in seinem eigenen Studio die Vocalparts einsang.
Zwischenzeitlich spielten REDRUM als Support von BONFIRE, TYKETTO, KROKUS, DANGER DANGER, HOUSE OF LORDS und auch EUROPE, und waren die erste Band in der Geschichte des Rockwave Festivals in Athen, das ohne überhaupt ein Album veröffentlicht zu haben, ins Billing rutschte.
Als aufgrund von mehreren Line Up Wechseln mussten aber nach einiger Zeit alle Drum und Bass Spuren der Songs, die bereits fertig im Kasten waren, neu aufgenommen werden. Und dieses Ergebnis hört auf den Namen „No Turning Back“, und ist ein richtig schönes Melodic Hard Rock Teilchen geworden.
Nicht nur, weil Michael Bormann seine starken Vocals beisteuerte, sondern auch weil die komplette Band sich sehr versiert und professionell zeigt. Denn neben den abwechslungsreichen und sehr eingängigen Songs, sorgen vor allem die beiden Gitarristen mit ihrem druckvollen Spiel, dass „No Turning Back“ die nötige Härte bekam, um nicht in den Pop Rock Sektor abzufallen, was ja leider öfter mal vorkommt, da der Grad zwischen Melodic Hard Rock und Pop Rock ein ziemlich schmaler sein kann.
Aber schon bei den ersten Riffs des Openers „Rise Up“ werden solche Befürchtungen sofort vom Tisch gewischt, denn der schnelle Song rockt ungemein nach vorne.
„No Turning Back“, der Titeltrack erinnert mich im Refrain unglaublich an „Hungry“ von WHITE LION, ist vom Tempo auch eine Nummer ruhiger als der Opener.
Nochmehr nehmen REDRUM bei „Thirsty For Love“ den Fuß vom Gas, womit der Song eher im Halbballaden bereich angesiedelt ist.
Bei dem Midtempo Rocker „Heart To Heart“ realisiere ich zum ersten mal genauer , dass es ja Griechen sind, die ich hier höre, was mich doch sehr erstaunt, denn das Album klingt bisher 100%ig amerikanisch.
„Judgement Day“ tritt dann wieder ordentlich in den Hintern, und wechselt stimmungsmäßig irgendwie immer zwischen fröhlich und düster hin und her. Außerdem klingt der Song in manchen Passagen sehr nach WHITESNAKE.
„Innocent“ kommt dann im Vergleich zu den anderen Songs sehr glatt und poliert rüber, und spekuliert für mich zu offensichtlich auf Airplay.
Die Ballade „Lonely Lady“ ist wie für Michaels Stimme geschrieben, und zeigt einmal mehr, wie vielfältig REDRUM zu Werke gehen können, ohne an Qualität zu verlieren. Sehr gefühl- und stimmungsvoll vom gesamten Arrangement.
„Rock Nation“ fungiert danach wie ein „hallo wach“, den der Song holt einen mit seinem stampfenden Rhythmus und den sägenden Gitarren schnell aus allen Träumen. Aber im positiven Sinne, denn der Song ist definitiv alleine schon wegen dem megageilen Gitarren Solo ein Highlight der Scheibe.
Schleppender Sound ist auch bei „You’re Unusable“ angesagt, bevor die Jungens mit „Too Good To Be True“ ganz tief in die Blueskiste greifen. Davon hätte ich mir mehr gewünscht, deswegen auch Highlight Nummer zwei.
„Overpower“ ist Hard Rock pur und rockt ungemein mit einem Beat, bei dem wohl niemand die Füße still halten wird. Das der Refrain ein Ohrwurm ist, bildet hierbei einen sehr netten Nebeneffekt. „Ready For The Big Ones“ haut genau in dieselbe Kerbe, klingt teilweise sogar etwas funkig, und schreit förmlich nach Party.
Und das Gitarrenduell zwischen Athan und Panos kann sich ebenfalls mehr als hören lassen.
Fazit: Kaum zu glaube, dass hier Griechen am Werk sind. Das ist jetzt nicht negativ gemeint, aber REDRUM klingen amerikanischer als manche Band, die aus den U.S of A. kommen.
Tolle Melodien, toller Sound, und bis auf ein oder zwei kleine Durchhänger auch starke Songs. Hard Rock Herz, was willst du mehr.

Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out