Sonata Arctica - Stones Grow Her Name

sonata arctica stones grow her name

Stil/Spielzeit: Melodic/Symphonic/Progressive Metal (53:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast (18.05.2011)
Bewertung: 6,5/10

sonataarctica.info

Mit der progressiven Ausrichtung auf "Unia" haben SONATA ARCTICA viele Fans vor den Kopf gestoßen. Der letzte Output "The Days Of Grays" war 2009 eine Art Rückbesinnung und vermischte die "neuen" SONATA ARCTICA mit den liebgewonnen Doublebass-Hämmern und Melodien der frühen Jahre. Man darf also durchaus gespannt darauf sein, was die Band anno 2012 mit ihrem neuen Output "Stones Grow Her Name" zustande gebracht hat.

Mit "Only The Broken Hearts (Make You Beautiful)" gelingt den Finnen ein perfekter Einstand, der mit melodischen Leadgitarren und einem absolut typischen Refrain sowie Tony Kakkos ausdrucksstarkem Gesang gar nicht mehr nach SONATA ARCTICA klingen könnte. Schnell kommt der Song auf den Punkt und beschert dem Hörer Harmonien, die er bereits nach einmaligem Hören im Ohr behält. Untypisch ist die düstere Stimmung, die allerdings sehr gut mit den traumhaften Melodien harmoniert. Ein toller Einstieg, dem mit "Shitload O' Money" ein sehr moderner, durch seinen stampfenden Beat gleichzeitig tanzbarer und um cheesige "Hey"-Rufe ergänzter Song folgt. Der Beginn lässt Schlimmes erahnen, doch überraschenderweise klingt die Nummer besser als befürchtet. "Losing My Insanity" entwickelt sich nach aufgeteiltem Piano- und Gitarrenbeginn zu einer Doublebass-Nummer, die gewohnte SONATA ARCTICA-Trademarks vereint, bevor das brettharte "Somewhere Close To You" nicht gerade zu den Höhepunkten der Scheibe zählt. Die nachfolgende melancholische erste Single "I Have A Right" zählt hingegen definitiv zu den besten Albumtracks, was besonders dem eindringlichen Refrain, mit dem der Song bereits beginnt, zu verdanken ist. Einzig die Spoken Words-Passage stört, ist aber zum Glück sehr kurz gehalten. "Alone In Heaven" beginnt so ungewöhnlich, dass man ein bisschen zittert, wie der Song wird, aber dann erwartet einen im Refrain wieder einer dieser Melodiebögen und eines dieser Soli, für die man die Finnen liebt.

Das verspielte Piano zu Beginn von "The Day" lässt Großes erahnen, doch irgendwie kommt die Nummer nicht so recht aus dem Schuh. Auch der Chorus bringt nicht den erhofften großartigen Moment, sodass der nachdenkliche Song höchstens unter "ganz okay" rangiert. Was sich SONATA ARCTICA mit "Cinderblox" gedacht haben, wissen wohl nur sie selbst: Das Banjo sorgt für Western-Klamauk-Stimmung, die überhaupt nicht zur Band passen will. Western Metal? Nein danke, braucht kein Mensch. Lieber auf die Skiptaste drücken und zur Ballade "Don't Be Mean" wechseln, die allerdings nur durch Kakkos emotionalen Gesang vor der Durchschnittlichkeit gerettet wird. "Wildfire Part II" ist ziemlich progressiv und verschroben, die Achtziger-Keyboards passen nicht wirklich. Muss man sich ein paar Mal geben, bevor irgendwas hängen bleibt, auch nicht das Wahre. Das zu Beginn schnelle und harte, dann mit bedächtigen Violinen orchestrierte "Wildlife Part III" macht seine Sache da schon deutlich besser und entlässt noch einigermaßen zufriedenstellend aus einem nicht ganz einfachen Album.

Licht und Schatten standen auf einer SONATA ACRTICA-Scheibe selten so nah beieinander wie auf "Stones Grow Her Name". Neben einigen richtig großartigen Songs ("Only The Broken Hearts", "I Have A Right") finden sich auf der neuen Scheibe auch so einige durchschnittliche bis furchtbare Nummern wie das völlig verunglückte "Cinderblox". Zwar ist das Abum insgesamt noch weit davon entfernt, schlecht zu sein, doch das können die Finnen viel, viel besser. Der Vorgänger war ausgereifter und machte insgesamt deutlich mehr Laune, somit ist vor dem Kauf von "Stones Grow Her Name" Reinhören auch für Hardcore-Fans Pflicht.