
Stil (Spielzeit): Von Rock bis Death Metal (151:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Fastball Music/Soulfood (6.4.2012)
Bewertung: 5/10
Link: Facebook
Kauft eigentlich noch jemand Sampler? Diese gut gemeinten Sammlungen, auf denen sich leider meistens ziemlich viel B- und C-Ware verbirgt? Die Leute von Fastball Music sind offenbar der Meinung, dass sich dieses Medium noch lohnt, das eigentlich seit Youtube und so ein Anachronismus ist. Und legen eine neue Sampler-Reihe namens ROCK ATTACK auf: Zwei CD’s mit insgesamt 36 Stücken, die von bekannten Bands wie Edguy und Subway To Sally einerseits und unbekannten Bands wie Ensireal oder In December stammen. Dabei gliedert sich ROCK ATTACK VOL. 1 in „Rock“ (CD 1) und „Metal“ (CD 2) und deckt alles Mögliche von Rotzrock über Gothic- und Thrashmetal bis hin zu Prog-Death ab.
Auf ROCK ATTACK VOL. 1 finden sich durchaus ein paar Perlen: Tokyo Blade etwa mit ihrem ollen NWOBHM-Sound, die Progger Subsignal – oder Human Zoo, die so geil nach den tiefsten 80ern klingen, dass man selbst als eingefleischter Mathcore-Fan Bock bekommt auf den Sound. Hier funktioniert das Sampler-Konzept, man wird überrascht und erweitert seinen Horizont. Ebenfalls kann man ROCK ATTACK VOL. 1 zu Gute halten, dass kaum Kacke drauf ist, sieht man mal vom dümmlich-platten Rock von Cora Lee und der NDH-Peinlichkeit von Megaherz ab. Das Problem ist allerdings, dass sich das meiste Material auf dem Sampler irgendwo in der Mitte dazwischen einpendelt: Nicht schlecht, aber auch nicht auffallend gut und ergo langweilig.
Hinzu kommt, dass die Frage nach der Zielgruppe im Raum steht: Wer soll’s kaufen? Metaller, die alles mögen, aber keinen gesteigerten Wert auf Qualität legen? Eltern auf der Suche nach nem Weihnachtsgeschenk? Metal-Neulinge, die endlich mal wissen wollen, wie dieses „Thrash“ eigentlich klingt, aber sich nicht trauen, gleich ne ganze Kreator-Scheibe zu kaufen? Anders ausgedrückt: ROCK ATTACK VOL. 1 ist kein schlechter Sampler. Aber mir fällt niemand ein, der diese Scheiben braucht.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...