Rock / Hard Rock Reviews
Rock und Hard Rock Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Kissin' Dynamite - Not The End Of The Road Tipp
„Bring back Stadium Rock!“ Mit diesem Ziel gehen KISSIN' DYNAMITE an den Start und legen ihr siebtes Album „Not The End Of The Road“ vor. Stadion Rock? Das klingt nach ausgefeilten Mainstream-Rock-Hymnen, die so geil sind, dass man in der Arena inmitten von tausenden Menschen jede Strophe mitgrölen möchte. Die Messlatte haben sich die Hard Rocker aus dem Schwabenländle also ziemlich hochgelegt. Ob sie diesem Anspruch gerecht werden können?
Deep Purple - Turning To Crime Tipp
Wer denkt, dass sich die nimmermüden DEEP PURPLE nach 50 Jahren Bühnenkarriere wenigstens während der Coronapandemie zu einer Verschnaufpause hinreißen lassen würden, täuscht sich gewaltig. Der pure Wille zum Musizieren lässt sich bei den Briten einfach nicht bändigen – doch was ist Arbeitswillen ohne die Möglichkeit zur Inspiration? Während Virus und staatliche Einschränkungen den Kuss der Muse also auf die eigenen vier Wände beschränkten, hat sich das Quintett auf die Vergangenheit besonnen und den eigenen Lieblingstücken und Künstler:innen Tribut gezollt.
White Trash Blues Band - We Got Time To Waste
Auf der Suche nach dem Garage-Rock-101? Dann könntest du mit WHITE TRASH BLUES BAND bei der richtigen Adresse sein. Mit „We Got Time To Waste“ liefern die Norweger eine Sammlung aus einem Dutzend neuer Mitgröl-Songs. Innovation? Nö, und auch nie gewollt. Spaß? Auf jeden Fall!
Thulsa Doom - Ambition Freedom Tipp
Viel Freude kam auf, als THULSA DOOM vor vier Jahren ihr Comeback nach zwölf Jahren Veröffentlichungspause mit „A Keen Eye For The Obvious“ feierten. Nun scheinen die fünf Norweger wieder an Fahrt aufzunehmen, denn „Ambition Freedom“ ließ nicht ganz so lange auf sich warten.
The Silverettes - Risky Business
Ira, Jane und Honey nennen sich selbst "The Real Rock 'n' Roll Chicks". Nach dem ebenso betitelten Debüt und dem Nachfolger "Talk Dirty" mit "Risky Business" veröffentlicht das Rockabilly-Trio aus Essen mit "Risky Business" nun sein drittes Album.
The Shattered Mind Machine - Apparatschik
Wer Lust auf kompromisslosen Alternative Rock hat, könnte bei THE SHATTERED MIND MACHINE an der richtigen Adresse sein. Das Trio aus Winterthur hat vor Kurzem seine zweite LP „Apparatschik“ auf die Welt gebracht, die ordentlich Garagenstaub und Benzingeruch mit sich bringt.
Suncraft - Flat Earth Rider
- Classic / Space / Psychedelic / Heavy Rock
Label: All Good Clean Records / Soulfood
VÖ: 06.08.2021
Bewertung:
Was macht eine Band, wenn sie ein Jahr lang nicht touren darf und vor Langeweile sonst stirbt? Richtig – ein neues Album schreiben. Auch die Norweger von SUNCRAFT haben das Pandemiejahr 2020 ausschließlich für die Geburt des „Flat Earth Riders“ genutzt, das sie nun stolz präsentieren: Ein Kind aus Classic Rock, Doom und einer ordentlichen Ladung Humor.
Ray Wilson - The Weight Of Man
Mit "The Weight Of Man" veröffentlicht RAY WILSON fünf Jahre nach seinem letzten Studioalbum-Doppel "Song For A Friend" und "Makes Me Think Of Home" neues Material. In 51 Minuten präsentiert der schottische Songwriter, Sänger und Gitarrist zehn neue Eigenkomposition sowie ein Cover von THE BEATLES.
Dunbarrow - Dunbarrow III Tipp
Ein Horrorfilm in schwarzweiß, stumm aber mit einem Hauch von Comedy: So oder so ähnlich klingt DUNBARROWs neuestes drittes Studioalbum, welches kreativerweise „Dunbarrow III“ getauft wurde. Auch wenn das Debüt bereits 2016 erschienen ist, hatte ich zu meiner Schande bislang nichts von diesen fünf Norwegern aus Haugesund gehört – jetzt bin ich jedenfalls schockverliebt.
Xanvala - Gayoku no maku (我慾之幕 / EP)
- Heavy Rock mit Metalcore-Anleihen
Label: Paraguas Inc.
VÖ: Physisch: 02.06.2021 / Digital: 07.07.2021
Bewertung:
Das Monieren gehört bekanntlich zum Standardrepertoire fast aller Kritiker:innen und dazu zählt leider auch, das berühmte Haar in der Suppe zu suchen. So konnten XANVALA mit ihrer Januar-Single "Janome“ zwar grundsätzlich überzeugen, dennoch bemängelten wir in unserer Review die mangelnde Eigenidentität des Quintetts.
Ein halbes Jahr später hat sich daran nicht viel geändert: Die neue EP "Gayoku no maku“ krankt unter denselben Nickligkeiten wie die vorangegangene VÖ – und ist dennoch (oder vielleicht gerade deswegen?) hörenswert.
Tschaika 21/16 - Prinzessin Teddymett Tipp
Ich liebe TSCHAIKA 21/16. Schon mit ihrem Debüt „Tante Crystal uff Crack am Reck“ haben sie wohl der/dem einen oder anderen Rezensentin/Rezensenten die eine oder andere Stirnfalte beschert und nun sind sind sie zurück mit „Prinzessin Teddymett“. Kurzer Spoiler: Die ist gar nicht nett.
Motörhead - No Sleep 'Til Hammersmith (40th Anniversary Edition)
Kein anderes Livealbum bringt die Essenz von MOTÖRHEAD so gut auf den Punkt wie "No Sleep 'Til Hammersmith", mit dem das Trio 1981 völlig überraschend auf dem ersten Platz der englischen Albumcharts landete. Zum 40. Geburtstag wird der Meilenstein neu aufgelegt.
Pop Evil - Versatile Tipp
"Versatile“, zu deutsch etwa "vielseitig“ oder "wandlungsfähig“, ist nicht nur der Titel, sondern auch das Stichwort des neuen POP EVIL-Albums. Denn das überaus erfolgreiche Rockquintett aus den Staaten hat sich nicht lumpen lassen: Für das Sechstwerk wurden im Studio gleich 30 Neukompositionen entworfen, von denen es letztlich nur die besten Zwölf in die finale Tracklist geschafft haben – und dabei die Band von ihrer facettenreichsten Seite präsentieren.
Silver Lake by Esa Holopainen - s/t
Über die Sinnhaftigkeit von Solo-Projekten lässt sich aus qualitativer Perspektive meist vortrefflich streiten, für die betroffenen Künstler:innen sind sie nicht selten jedoch unausweichlich. Wer den eigenen künstlerischen Ausdruck über Jahrzehnte den Kompromissen innerhalb eines Bandgefüges opfert, muss irgendwann ausbrechen – das Solo-Projekt wird zum kathartischen Gebot. Nicht anders verhält es sich für Esa Holopainen, Lead-Gitarrist der finnischen Death-Metal-Größe AMORPHIS, und seinem Projekt SILVER LAKE BY ESA HOLOPAINEN.
Motörhead - Louder Than Noise… Live In Berlin (CD+DVD)
Nachdem "Clean Your Clock" Lemmy bei einem seiner letzten Konzerte in denkbar schlechter Verfassung zeigte und sich im Nachhinein als verzichtbares Trauerspiel statt sinnvolles Abschiedsgeschenk entpuppte, schieben MOTÖRHEAD fünf Jahre später einen weiteren Livemitschnitt nach, der vieles deutlich besser macht.
Mason Hill - Against The Wall
Offenbar mussten MASON HILL erstmal eine gehörige Portion Scheiße futtern, bevor sie acht Jahre nach Bandgründung ihr Debüt veröffentlichen konnten. Die ersten Berührungspunkte mit dem Haifischbecken Musikindustrie verliefen wohl alles andere als super für die Schotten, die zwischenzeitlich auch schon ans Aufgeben gedacht hatten. Eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne hat dann doch dazu geführt, dass wir jetzt “Against The Wall” zu hören bekommen.
Alice Cooper - Detroit Stories Tipp
73 Jahre alt und immer noch Aushängeschild der globalen Rockszene sein? Für ALICE COOPER kein Problem. Der 1948 in Detroit geborene Schockrocker steht bis heute wie kein Zweiter für extravagante Shows, Coolness und fetzige Gitarrenriffs. Auf "Detroit Stories“, dem inzwischen x-ten Studioalbum, entführt der Unermüdliche nun zurück zu seinen Ursprüngen – der verrückten Detroiter Rockszene der 70er Jahre.
Xanvala - Janome (ジャノメ / EP)
Wenn Ex-Mitglieder der Bands FIXER und LIM beschließen, sich zusammenzutun und ein gemeinsames Projekt zu starten, dann ist eigentlich schon im Vorhinein klar, wie das am Ende klingen wird: nach einer Mischung eben. Explizit bedeutet das für XANVALA harten Rock mit Metalcore-Anleihen, melodische Refrains und eine kleine Prise Elektronik für einen modernen Touch. Die neue Single "Janome“ stellt dabei keine Ausnahme dar.