AXEL RUDI PELL steht nicht nur musikalisch für Beständigkeit. Na gut, der namensgebende Bandleader musste seine Truppe über die Jahre mehrmals auf verschiedenen Positionen neu besetzen. Aber seit 1998 war das Lineup unverändert, mit Johnny Gioeli hat Pell scheinbar den perfekten Sänger gefunden. Einzig einen Wechsel gab es in den letzten 15 Jahren: Drummer Mike Terrana ist seit Mitte 2013 nicht mehr dabei, für ihn sitzt Pells Wunschbesetzung Bobby Rondinelli (spielte schon bei RAINBOW, BLACK SABBATH und DORO) hinter der Schießbude. Ansonsten ist alles beim Alten, das heißt, es gibt eine Mischung aus hymnenhaften Midtempo-Nummern, pfeilschnellen Doublebass-Krachern, Feuerzeug-Balladen und epischen Ausflügen auf die Ohren. Doch trotz Abwechslungsreichtum, einer zusätzlichen Violinistin und der (wie immer) sehr transparenten Produktion gefällt mir Pells 15. Studioalbum nicht ganz so gut wie der direkte Vorgänger.
Am Gitarrenspiel des Wattenscheiders liegt es ebenso wenig wie an den stets überragenden Vocals Gioelis, zumal der Albumeinstieg mit dem kraftvollen Brecher “Tower Of Lies” gut gelungen ist. Es ist vielmehr die Gesamtheit von “Into The Storm”, dessen Songs mir nicht so rund erscheinen wie die auf “Circle Of The Oath”. Ohne Frage hat Pell nach wie vor ein Gespür für tolle Melodiebögen und Hooks, die sich flink ins Ohr fräsen. Trotzdem zündeten die Ohrwürmer auf dem Vorgänger schneller, waren die Refrains eingängiger, der gesamte Sound einfach packender.
Vielleicht ist die hohe Erwartungshaltung nach so vielen gelungenen Alben ein Luxusproblem, doch trotz einiger Durchgänge bleibe ich dabei: “Into The Storm” ist trotz durchgehend guter Nummern kein Geniestreich oder eines der drei besten Alben der ARP-Historie. Trotzdem - und hier komme ich wieder auf die Beständigkeit zurück - handelt es sich immer noch um ein sehr gutes Melodic Metal-Album. Schlechte oder gar mittelprächtige Outputs kann diese Band einfach nicht hervor bringen.

Chrischi
Musik ist immer da. Sie ist ein Geschenk und wird nie vergehen. Sie ist Seelentröster, Stimmungsmacher, Runterbringer, Frustbewältigung, Freiheit und Gefühl. Und weil sie oft genug so unfassbar geil ist, sollten wir drüber reden.
Stile: Metal und (Hard) Rock in allen möglichen Facetten – von knüppelhart über symphonisch bis vertrackt und balladesk.
Bands: Metallica, Iron Maiden, Bruce Dickinson, Blind Guardian, Avantasia, Helloween, Nightwish, Ayreon, Dream Theater, Lorna Shore, Wintersun, Opeth, Foo Fighters, Pearl Jam, Linkin Park, Motörhead, AC/DC, Rammstein, Armored Saint, Night Demon, Hans Zimmer und so verflucht viele mehr ...