Hellhammer – Apocalyptic Raids Tipp

Hellhammer – Apocalyptic Raids
    Speed/Thrash/Black Metal

    Label: Noise Records / BMG
    VÖ: 24.04.20 (Digitaler Re-Release) / 05.06.20 (Physischer Re-Release)
    Bewertung:keine

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Wenn eine Band gerade einmal zwei Jahre lang existiert (1982 bis 1984), in dieser Zeit kein Album, dafür aber eine Handvoll Demos, Compilations sowie die 4-Track-EP „Apocalyptic Raids“ veröffentlicht, von der nun sage und schreibe 36 Jahre später ein weiterer Re-Release erscheint, dann kann das nur eins heißen: Kult!

Trotz ihres kurzen Bestehens hatten die Schweizer HELLHAMMER um Mastermind Tom G. Warrior (CELTIC FROST, TRIPTYKON) und seinen langjährigen musikalischen Weggefährten Martin Eric Ain (R.I.P.) einen nicht zu leugnenden Einfluss auf die einige Jahre später entstehende Death- und Black-Metal-Szene.

So diente das überschaubare Werk HELLHAMMERs vielen jungen Musikern der 80er Jahre als Blaupause für extreme und rudimentär produzierte Musik, die als (provokanter) Gegenpol zum zeitgenössischen und ‚polierten‘ Metal für die Massen verstanden werden konnte und kann.

„Apocalyptic Raids“: dunkler, ungeschliffener Extrem-Metal

„Apocalyptic Raids“ ist ein vertonter Alptraum: Die vier Songs der EP sind aggressiv und thrashig, der Sound unverkennbar simpel und roh. Produktionstechnischen Feinschliff sucht man hier vergebens. Komplettiert werden die apokalyptischen Raubzüge durch die minimalistischen, aber zuweilen eingängigen Gitarrenläufe und das so charakteristische Organ Tom G. Warriors, der seine Botschaften von Tod und Verderben in rufendem Sprech-Gesang verbreitet. Sein gequältes Geschrei auf dem überlangen, teils düsteren, teils rockigen „Triumph Of Death“ dürfte einigen Schwarzmetallern der zweiten Welle Anfang der 90er Jahre als Vorbild für ihre Screams gedient haben.

HELLHAMMER befanden sich zur Zeit von „Apocalyptic Raids“ in einer musikalischen Findungsphase, auf dem Weg hin zum legendären CELTIC FROST-Sound. Die EP, die das Fundament für die spätere Schaffensphase der Künstler bildete, klingt energisch, verbittert, kompromisslos und schwarz – maßgeschneidert für die okkult-diabolisch-morbiden Inhalte über allerlei Abgründe, die das von der Band selbstgezeichnete, prägnante Cover-Artwork, „Der sitzende Tod“, perfekt visualisiert.

Re-Release als digitaler Download, Deluxe Gatefold EP und CD im Mediabook

Die EP, veröffentlicht in remasterter Form als Re-Release in drei verschiedenen Formaten, beinhaltet neben den vier originalen EP-Tracks mit „Revelations Of Doom“ und „Messiah“ noch zwei Songs, die in derselben Session für die 1984 erschienene legendäre Compilation „Death Metal“ verwendet wurde, die – unter anderem – als Namensgeber für ein ganz neues Genre diente.

Die CD-Version erscheint im schmucken Digibook inklusive Lyrics, zahlreicher Fotos und Liner-Notes von Tom G. Warrior. Wer diese Underground-Perle noch nicht in der Sammlung hat, kann hier bedenkenlos zuschlagen.

Tracklist von „Apocalyptic Raids“

  1. The Third Of The Storms (Evoked Damnation)
  2. Massacra
  3. Triumph Of Death
  4. Horus / Aggressor
  5. Revelations Of Doom
  6. Messiah

Hellhammer zu Zeiten von "Apocalyptic Raids"

HELLHAMMER Line-Up auf “Apocalyptic Raids”

Denial Fiend (Jörg Neubart) - Drums
Slayed Necros (Martin Eric Ain) - Bass, Vocals (backing)
Satanic Slaughter (Tom G. Warrior) – Vocals, Guitars