Alternative Rock / Indie Reviews
Alternative Rock und Indie-Rock Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Superlove - s/t (EP)
SUPERLOVE heißt die britische Band aus Bristol, die gerade mal 2018 gegründet wurde und nun ihre erste EP präsentiert. Vorher nur mit Singles um die Welt gezogen, haben sie immerhin schon mit Bands wie ROAM oder STAND ATLANTIC auf der Bühne gestanden.
Kamee Kazee - Anima Sola (Single)
Die Welt – ein Ort voller Gegensätze. Manchmal sind diese nur gering, manchmal scheinen sie gewaltig groß und unüberwindbar. Doch was alle Gegenpole gemein haben, ist die Kraft, die in ihnen steckt, um sich gegenseitig anzuziehen oder abzustoßen. Diese grundlegende Essenz des Lebens wollen die neugegründeten KAMEE KAZEE aus Leipzig verkörpern.
Eastwood - It Never Gets Easy Tipp
Hardcore kann auch anders: Bei seinem neuen Projekt zeigt sich KNOCKED LOOSE Gitarrist Cole Crutchfield von einer neuen Seite und beweist damit, dass Hardcore-Fans durchaus auch eine sanfte Seite haben und dass Genre-Denken sowieso längst hinfällig ist. Sein Side-Project EASTWOOD stellt nun sein erstes Album vor und präsentiert anständigen Indie-Rock.
Remo Drive - A Portrait Of An Ugly Man
Die amerikanische Rockband REMO DRIVE schlug 2017 mit ihrem Debüt-Album „Greatest Hits“ in die Musikszene ein. Bei so einem Titel stehen die Erwartungen hoch und nun bringen sie bereits ihr drittes Album „A Portrait Of An Ugly Man“ raus. Drei Alben in drei Jahren – klingt nach einem Marathon.
Phoxjaw - Royal Swan Tipp
In ihrer noch frischen Existenz als Band haben PHOXJAW bisher zwei EPs veröffentlicht. Die Jungs aus Bristol haben sich in der britischen Rock-Szene schon einen Namen gemacht, und nun könnte mit ihrem Debüt-Album „Royal Swan“ auch die deutsche Szene erobert werden.
Lie And A Chameleon - Jugem Tipp
Wenn eine Band je nach Verkaufsregion unter anderem Namen agiert, kann das bei der Recherche verwirrend sein. So auch bei LIE AND A CHAMELEON, die in ihrer japanischen Heimat eigentlich unter 嘘とカメレオン verkehren. Zwar erweisen sich beide Versionen des Bandnamens als bedeutungsgleich, wer jedoch an die älteren Stücke des Tokyoter Alternative-Rock-Quintetts kommen will, muss sich der japanischen Schreibweise bedienen. Schließlich ist "Jugem“ das erste Album der Band, welches auch in Europa erscheint.
Pearl Jam - Gigaton
PEARL JAM sind sieben Jahre nach "Lightning Bolt" mit ihrem elften Studioalbum zurück. Das monolithische Cover eines schmelzenden Gletschers und der Albumtitel "Gigaton" versprechen ein beeindruckend episches Werk, heraus gekommen ist eine durchwachsene, wenn auch mutige Platte mit erschreckend wenigen Höhepunkten.
Drive Moya - The Light We Lost
So gemächlich wie die bisherige Geschichte von DRIVE MOYA – 2014 gegründet, Debüt 2019 – klingt auch die Musik. Das erste Album „The Light We Lost“ ist eine meist beruhigende und effektbeladene Mischung, transportiert eine verträumte Stimmung und wird nur selten richtig krachig.
Gold - Why Aren't You Laughing? Tipp
GOLD bleiben dabei, nicht fassbar sein zu wollen. Viel Aufhebens um sich selbst hat die niederländische Band noch nie gemacht, stattdessen auf jedem der mit „Why Aren’t You Laughing“ jetzt schon vier Alben immer ein bisschen den musikalischen Kompass neu ausgerichtet. Das bringt wenig Ruhm ein. Die Musik ist dafür umso besser.
April Art - Rise & Fall
Das Artwork ist auch im Musikgeschäft die halbe Miete. Wer beim örtlichen Musikhändler durch das CD-Regal stöbert, sucht Bandname, Albumtitel und einen visuellen Reiz, der verweilen lässt. All das bietet auch die Verpackung der APRIL-ART-Debütscheibe "Rise & Fall“ auf vorbildliche Art und Weise. Ob der visuelle Reiz einer Comic-Adaption des handelsüblichen Bandfotos allerdings als eher positiv oder negativ einzuordnen ist, bleibt jedem selbst überlassen. Letztlich sollte vor allem der Inhalt zählen.
Puppy - The Goat
Lasst uns versuchen, diese vielen irreführenden Schnipsel zum Debüt "The Goat" des englischen Trios PUPPY etwas zu ordnen. Das Coverartwork und der Albumtitel erinnern an GRAVE PLEASURE und vermitteln Mystik mit Tendenz zu den dunklen Künsten. Und die Tatsache, dass Tom Dalgety (u.a. GHOST, PIXIES und ROYAL BLOOD) das Album produziert hat, legt noch mehr Brotkrumen auf diese falsche Fährte. Die pinke Farbe im Artwork erinnert eher an DEEZ NUTS und auch die drei Bandmitglieder sehen eher nach Bollo-Hardcore statt Pop-Hard-Rock-Hymnen mit Kostümen aus. Was genau gibt es denn nun zu hören, ist das gut oder kann das weg?
Mark Deutrom - The Blue Bird Tipp
Ex-THE-MELVINS-Bassist MARK DEUTROM wirkt mitunter wie ein Paradiesvogel im Repertoire des französischen Labels Season Of Mist. Elegant und stilbewusst grenzt sich der überzeugte Mantelträger überdeutlich von der in Leder gewandten Böse-Männer-Kultur des Extreme Metals ab. Umso wohltuender, dass der studierte Komponist auch musikalisch andere Wege geht und auf "The Blue Bird“ mit ansprechendem Art Rock aufwartet.
Myrkur - Juniper (EP) Tipp
Seit die dänische Senkrechtstarterin MYRKUR aka Amalie Bruun 2017 mit ihrem Album „Mareridt“ auf einen Schlag im Licht der Öffentlichkeit stand, warten sowohl neue als auch alte Fans aufgeregt auf ein weiteres Album, dessen Überbrückungszeit mit ihrer neuen EP „Juniper“ erleichtert wird.
Dreimillionen - Aus Glas und Wein
Wer kennt diesen Moment, wenn man in sein Auto steigt, das Radio anmacht und zwischen nervtötenden Elektrobeats und den „Charts“ wählen kann? Für mich fällt die Wahl dann meistens doch auf die Charts und irgendwo zwischen HERBERT GRÖNEMEYER und HELENE FISCHER finden sich entsprechend neue deutsche Pop-/Rock-Künstler. Der Trend für deutschsprachige Musik scheint in den letzten Jahren wohl wieder gestiegen zu sein, was eigentlich ganz cool ist, aber oft irgendwie in die Hose geht.
Hilma Nikolaisen - Mjusic
Der Albumtitel „Mjusic“ des zweiten Albums von HILMA NIKOLAISEN erscheint auf den ersten Blick ziemlich einfallslos. Dabei hieß ganz genau so Hilmas erste Punkband mit ihrem Bruder mit einem zarten alter von fünf Jahren. Wie man also vermuten kann, steckt der Nachfolger von „Puzzler“ voller Energie, Verspieltheit und Freude an der Musik.
Grzegorz - 33 Tipp
Alleine schon mit dem Coverartwork von "33" hat GRZEGORZ sofort mein Interesse geweckt. Es zeigt Grzegorz Olszowka als kleinen Knirps, im Schlafanzug mit der Fernbedienung auf dem Teppich sitzend und ganz offensichtlich komplett in den Bann gezogen von den bewegten, bunten Bildern im TV. Das ist schon einige Jahre her und die Musik auf seinem Album verkörpert eher den Stress und die Reizüberflutung, der Kinder heutzutage über TV, Internet und Social Media ausgesetzt sind. Olszowka ist einer, zu dem man ‚Tausendassa‘, ‚kreativer Kopf‘ oder ‚Hans Dampf in allen Gassen‘ sagt – demensprechend vielseitig und offen präsentiert er sich mit einem starken Mix aus Industrial, Alternative und Synthpop.
Black As Chalk - Ouro Tipp
Das Album „Halations“ habe ich damals gerne gehört, danach habe ich BLACK AS CHALK aus den Augen verloren und einen Longplayer verpasst. Mit Nummer vier steige ich also wieder ein – und bin überrascht von „Ouro“. Die Göttinger Band hat ihren Stil weiterentwickelt und dabei den Kern erhalten können.