Gamma Ray – Hell Yeah!!! The Awesome Foursome (Doppel-CD)

gamma ray hell yeah

Stil (Spielzeit): Power/Melodic Metal (61:22 + 63:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Steamhammer/SPV (24.10.08)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.gammaray.org
Lange, sehr lange hat es gedauert, bis GAMMA RAY endlich mit ihrer ersten richtigen DVD (die vorherigen drei DVDs waren nur Wiederveröffentlichungen der alten VHS-Tapes) aus dem Quark gekommen sind. Die Dreifach-DVD liegt mir leider nicht vor, dafür aber die zeitgleich erscheinende Doppel-CD mit dem gesamten Montreal-Auftritt und vier Bonustracks, die somit bis auf die Wacken-Tracks und eine Unplugged-Session alle auch auf der DVD-Version enthaltenen Livesongs vereint.

„Skeletons In The Closet“ wurde zwar vor gar nicht allzu langer Zeit veröffentlicht, die Überschneidungen (sechs Songs) halten sich aber erfreulicherweise in Grenzen. Vier Tracks von „Hell Yeah!!! The Awesome Foursome And The Finnish Keyboarder Who Didn’t Want To Wear His Donald Duck Costume – Live Montreal“ (so der vollständige, aberwitzige Titel) sind zwar schon auf „Alive ‘95” enthalten, dessen release ist aber immerhin auch schon gute 13 Jahre her.

So kommen also alle GAMMA RAY-Fans in den Genuss einer vollständigen Show, die 2006 während der ersten vollständigen Nordamerika-Tour in Montreal, Kanada aufgenommen wurde. Die 17 Songs plus Intro spiegeln ein bunt gemischtes Programm wieder und enthalten mit „Gardens Of The Sinner“, „Man On A Mission“, „Heavy Metal Universe“, „Valley Of The Kings“, „Somewhere Out In Space“ oder „Rebellion In Dreamland“ sowohl etablierte Publikumslieblinge als auch Stücke neueren Datums („Fight“, das grandiose „Blood Religion“, „The Heart Of The Unicorn“, „New World Order“). Leider muss ich wohl noch weiter auf Liveaufnahmen von „How Long“ und „Lake Of Tears“ warten, aber sei’s drum: Die Songauswahl ist gelungen, und mit „I Want Out“ wird auch ein HELLOWEEN-Schmankerl gereicht. Ein besonderes Bonbon sind außerdem die vier Tracks von „Land Of The Free II“, die in Barcelona aufgenommen wurden.

Der Sound ist sehr gut, bei den Publikumsspielchen kommt Liveatmosphäre auf, und kleinere Spielfehler wurden nicht nachgebessert. Kai Hansen stößt ab und zu stimmlich an seine Grenzen, aber auch das macht dieses Livedokument umso sympathischer. Sehr gut gefallen mir auch die Backing-Gesänge von Henjo Richter, Dirk Schlächter und Daniel Zimmermann, die auch an ihren Instrumenten eine rundum gute Figur machen.

Wenn es etwas an „Hell Yeah: The Awesome Foursome“ zu meckern gibt, dann, dass das zur Tour aktuelle Album „Majestic“ mit nur zwei Songs vertreten ist und es die CD- und DVD-Versionen nur einzeln, nicht aber als Package zusammen zu kaufen gibt. Das sind jedoch nur minimale Schönheitsfehler einer Livedokumentation, die für GAMMA RAY-Fans eine wunderbare Überbrückung zum nächsten Studioalbum darstellen wird und erwartungsgemäß keinen einzigen Hänger oder gar Ausfall zu bieten hat.