Mit "Avalon" wird "Empire Of The Undead" von einem gnadenlos guten Opener eröffnet. Die über neun Minuten lange Nummer bietet einfach alles, was man sich von GAMMA RAY nur wünschen kann: Ein atmosphärisches Intro, einen epischen Refrain, Doublebass-Power ohne Ende, Tempowechsel, zweistimmige Gitarren im Mittelteil, dezente Orchestrierungen, Ohohoh-Chöre und einen Kai Hansen, der kein bisschen von seinem Charisma eingebüßt hat. Was für ein Einstieg! Mit "Hellbent" geht es rasend schnell weiter, während Hansens Vocals in den Strophen des treibenden "Pale Rider" kurz an der Schmerzgrenze sind. "Born To Fly" macht ebenfalls viel Spaß; bereits bekannt sind der Titeltrack und der Ohrwurm "Master Of Confusion", das mehr als nur ein wenig an "I Want Out" erinnert. Mit "Time For Deliverance" wird eine Ballade geboten, danach schließen das düstere "Demonseed", "Seven", das von Arnies klassischem "I'll be back!" eingeleitete "I Will Return" und der Bonustrack "Built A World" (ein Zugeständnis an die Europäer, da die Japaner als Standard auch immer einen Bonustitel bekommen?) ein sehr gutes Album ab. Zwischendrin fühlt man sich das ein ums andere Mal an andere GAMMA RAY-Songs erinnert, aber die Ähnlichkeiten halten sich noch in Grenzen. Man hat zumindest nicht das Gefühl, als würden sich die Hanseaten ständig wiederholen.
"Empire Of The Undead" erfreut die Ohren mit einer druckvollen, absolut zeitgemäßen Produktion, für die sich Kai Hansen selbst verantwortlich zeichnet. Große Überraschungen gibt es vom Opener "Avalon" abgesehen keine, stellenweise gehen GAMMAY RAY auch ein wenig zu sehr auf Nummer sicher. Aber lieber ein konsequent und durchweg gutes Album mit nur wenigen Highlights, dafür aber ohne Schwächen, als eine Scheibe voller Licht und Schatten - zumal das neue Album ein wenig homogener wirkt als "To The Metal!". In diesem Sinne sollte "Empire Of The Undead" Pflicht für alle GAMMA RAY-Fans sein.

Chrischi
Musik ist immer da. Sie ist ein Geschenk und wird nie vergehen. Sie ist Seelentröster, Stimmungsmacher, Runterbringer, Frustbewältigung, Freiheit und Gefühl. Und weil sie oft genug so unfassbar geil ist, sollten wir drüber reden.
Stile: Metal und (Hard) Rock in allen möglichen Facetten – von knüppelhart über symphonisch bis vertrackt und balladesk.
Bands: Metallica, Iron Maiden, Bruce Dickinson, Blind Guardian, Avantasia, Helloween, Nightwish, Ayreon, Dream Theater, Lorna Shore, Wintersun, Opeth, Foo Fighters, Pearl Jam, Linkin Park, Motörhead, AC/DC, Rammstein, Armored Saint, Night Demon, Hans Zimmer und so verflucht viele mehr ...