Helloween - Mrs. God (Single)


Review

Stil (Spielzeit): Power Metal (21:04 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Steamhammer/SPV (05.09.2005)
Bewertung: "Ein guter Vorgeschmack!"
Link: http://www.Helloween.org
Ab heute können sich Fans deutscher Speedmetal-Kunst ein Bild vom Status Quo einer der Vorreiterbands jener Spielart machen, die in ihrer Karriere viele Hochs, aber mindestens ebenso viele Tiefs hat durchmachen müssen. Vor wenigen Wochen „schockten" die Nordlichter die Fans mit der Nachricht, die wohl legendärste Saga im deutschen Metal fortzuführen. Ohne zwei maßgeblich beteiligte Kreativposten, die der Band ohne Zweifel ihren Stempel aufgedrückt haben. Na, von wem rede ich? Natürlich von Helloween, der Band, bei deren Erwähnung man a) an Kai Hansen, b) an Michael Kiske oder c) an besagte Überalben, namentlich KEEPER OF THE SEVEN KEYS PT. I & II. Jetzt geben die Hamburger einen Vorgeschmack auf den, die Trilogie offiziell abschließenden Teil, KEEPER OF THE SEVEN KEYS: THE LEGACY, der in Deutschland am 28.10 erscheinen soll.

Den Reigen bunter Melodien eröffnet der Titelgebende Track „Mrs. God", der mit einer - zugegeben - billigen Choreinlage aus der Konserve beginnt. Dann beginnt aber Andi Deris Sprechgesang, der an Intensität zunimmt und dann in einen bombastischen Refrain übergeht. Unterschiede zum 2003er Vorgänger „Rabbit Don't Come Easy" werden deutlich, kompositorisch gehen die Hanseaten wieder besser zu Werke. Jetzt würfeln wir die Trackliste ein wenig durcheinander und hören uns erstmal „Run (The Name Of Your Enemy)" an, da die Nummer kürzer ist als der Song, auf den ich eigentlich am meisten gewartet habe. Aber dazu später mehr, jetzt „Run"nen wir erstmal: Auch hier fällt wieder die Vielfältigkeit auf, mit der HELLOWEEN zu Werke gehen. Ein Keyboardstakkato eröffnet die schnelle Nummer, die in typischer HELLOWEEN-Manier mit einprägsamem Gesang und einem Bombenrefrain daher kommt. Deris zeigt, dass seine Stimme zum Besten gehört und reizt sein Gesangsspektrum nach oben hin aus. Ein Gitarrensolo, welches in den Refrain überleitet, versteht sich von selbst. 

Aber jetzt kommt das Highlight der Single, „The King For A Thousand Years", ein knapp 14-minütiges Epos.Von einem düsteren Intro eingeleitet, welches die Geschichte der sieben Ringe fortführt, beginnt - teilweise akustisch und mit Chören unterlegt - der ruhige erste Teil des Songs. Dieser steigert sich in eine bombastische Überleitung mit Drumgewitter und spitzem Schrei zu einer Speed-Metal-Passage aus dem Bilderbuch. Hier regieren BLIND-GUARDIAN-ähnliche Chöre und die fantastische Gitarrenarbeit, die dann in einem epischen Refrain endet. Dieser Song hat so ziemlich alles, was Helloween in den letzten 20 Jahren ausgemacht hat (bis auf Hansen, Kiske & Schwichtenberg, haha...). Gefühlte Tempiwechsel, Soli, anspruchsvolle Prügelpassagen jenseits von Gut und Böse, verdrehte Melodieläufe und nicht zuletzt der herausragende Gesang Deris. Tolle Nummer, die man sich immer wieder anhören kann. 

Ein kurzes Fazit:

HELLOWEEN melden sich zurück - und das auf eine höchst eindrucksvolle Art und Weise. Alleine das Epos „The King For A Thousand Years"  überzeugt zur gänze und lässt hoffen, dass ein halbwegs würdiger letzter Teil der „Keepers"-Trilogie geschaffen wurde. Davon können wir uns ab dem 31.10 ein Bild machen, wenn das Doppelalbum erscheint. Solange ist meine Order: KAUFEN! Denn für knapp 6 € bekommt man hier die volle Packung Teutonenstahl.

Tracklist:

#1 Mrs. God#2 The King For A Thousand Years#3 Run (The Name Of Your Enemy)