Helloween - Gambling With The Devil




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (57:33)
Label/Vertrieb (VÖ): Steamhammer/SPV (26.10.07)
Bewertung: 9/10
Link: http://www.helloween.org

Bereits der Vorgänger “Keeper Of The Seven Keys – The Legacy” bestach durch geniale Kompositionen, die – abgesehen von ein paar eher durchschnittlichen Songs auf CD 2 – schon ziemlich nahe am eigentlich unerreichbar scheinenden “Keeper I & II”-Niveau kratzten. Mit „Gambling With The Devil“ ist einer der ältesten traditionellen Metalbands Deutschlands nun erneut ein absoluter Oberhammer gelungen, der bereits nach einmaliger Einfuhr wie ein Geschenk des Metal-Gottes klingt.

Mit dem thrashigen, aber trotzdem hochmelodischen „Kill It“ (was für eine Bridge!), in dem Sänger Andi Deris fast schon Halford- oder Scheepers-mäßige Screams vom Stapel lässt, beginnt das neue Album bereits bärenstark. „The Saints“ ist ein siebenminütiger, absolut klassischer HELLOWEEN-Song mit melodischen Soli, einem geilen Chorus und erinnert stark an „Keeper“-Zeiten. Die erste Single „As Long As I Fall“ überzeugt durch einen starken Refrain, das etwas an die „Time Of The Oath“-Zeit erinnernde „Paint A New World“, das leicht melancholische „Final Fortune“ sowie die Trilogie „The Bells Of The Seven Hells“ (ein düsterer, abwechslungsreicher Song mit mächtigem Chorus), „Fallen To Pieces“ (eine wunderbare Halbballade mit tollem Break in der Mitte) und „I.M.E.“ (klingt ein wenig moderner und groovt ziemlich) halten das hohe Niveau ohne Probleme. Mit „Can Do It“ folgt der einzige Song des Albums, mit dem ich partout nicht richtig warm werde, da der Refrain doch ein wenig zu happy klingt. Vielleicht braucht der Song aber auch nur ein wenig mehr Zeit, denn er ist trotz des hohen Schunkelfaktors nicht schlecht – nur eben etwas gewöhnungsbedürftig. „Dreambound“ (mit klassischem HELLOWEEN-Riffung) und das siebenminütige, fantastische „Heaven Tells No Lies“ schließen ein grandioses, gut produziertes Album ab, das sämtliche HELLOWEEN-Trademarks enthält und trotzdem nicht altbacken klingt. Andi Deris liefert auf „Gambling With The Devil“ übrigens seine wohl bisher reifste Gesangsleistung ab.

Traditionellen, melodischen Metal kann man nicht viel besser spielen, die Songs entfalten auch nach etlichen Hördurchläufen immer noch ihre Magie und klingen zeitlos gut - „Gambling With The Devil“ ist eines der besten HELLOWEEN-Alben der Neuzeit, wenn nicht sogar das beste! Ergo: In diesem Falle gibt es keine andere Option als KAUFEN!