Swallow The Sun - Emerald Forest And The Blackbird Tipp

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Stil (Spielzeit): Melodic Death / Doom Metal (66:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm Records (03.02.12)
Bewertung: 8 /10

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SWALLOW THE SUN kommen aus Finnland, und ich werde nicht müde zu sagen, dass aus Finnland einfach überdurchschnittlich viel gute Musik kommt. Das neue, fünfte Meisterwerk der Death Doom Metal Band SWALLOW THE SUN ist knapp zusammenzufassen: Ein bombastisches Meisterwerk!

Wie ein dicker Kloß drücken die Riffs und Harmonien auf meinen Hals und liegen wie Steine auf meiner Seele. Ein großes Stück vertonte Traurigkeit und trotzdem wie Balsam für die Seele. SWALLOW THE SUN ist mit „Emerald Forest And The Blackbird" ein Paradebeispiel für elegischen Metal und die perfekte Kombination von Death und Doom Metal gelungen.

Genauso einzigartig und beeindruckend wie die Scheibe ist, genauso schwer ist es, deren Inhalt in Worte zu fassen. Ohne hastig zu Werke zu gehen, bauen SWALLOW THE SUN eine düstere Klangmauer um den Hörer auf, die einen erdrückt aber gleichzeitig auch warm hält. Eine sehr einnehmende, fast schon einlullende Atmosphäre hat dieses Album. Es macht keinen Sinn, die einzelnen Facetten der Depression, Wut und Verzweiflung in Worte zu fassen oder die einzelnen Tracks auseinanderzunehmen. Fakt ist allerdings, dass das Werk passend für die winterliche Jahreszeit ist und es sich nicht um eine Partyplatte handelt. Außer man neigt dazu, Schwermut und herzzerreißende Traurigkeit zum Mittelpunkt einer Feier zu machen.

SWALLOW THE SUN halten sich mit „Emerald Forest And The Blackbird" an keine gewöhnlichen Songstrukturen, das Album ist eher als Gesamtwerk zu sehen. Erwähnenswert und vor allem lobenswert ist die Gastsängerin. Anette Olzon von NIGHTWISH steuert ihren klaren Gesang beim Song „ Cathedral Walls" bei, der wunderbar im Kontrast zum eigentlichen Sänger Mikko Kotamäki steht. Der Song „Cathedral Walls" ist einer der Höhepunkte des Albums, man hätte die zwiespältigen Stimmen nicht besser zusammenführen können. Mikko und Anette verschmelzen in dem Song förmlich zu einer einzigen Allmacht. Einfach nur ganz großes Kino!

Ansonsten liefert Mikko Kotamäki problemlos jede erdenkliche Nuance ab, die nötig ist. Von ergreifendem Sprechgesang über emotionalen Klargesang, bis hin zu mitreißendem gutturalem Gesang, der Mann kann einfach alles singen.

Über das letzte NIGHTWISH Album habe ich ständig gelesen, dass es angeblich ein einziges Kopfkino auslösen würde. Das würde ich für das SWALLOW THE SUN Album ebenfalls festhalten. Ich kann auch nicht bestätigen, dass das Teil langsam zündet, ich war sofort begeistert von „Emerald Forest And The Blackbird".

Beinahe leichtfüßig kombinieren SWALLOW THE SUN klaren Gesang mit Growls bis hin zu Black Metal Vocals. Auch musikalisch setzen sich die Finnen keinerlei Grenzen und setzen mit „This Cut Is The Deepest" mal eben eine fast schon poppig anmutende Nummer ab, die trotzdem eindeutig den SWALLOW THE SUN Stempel trägt... um gleich danach mit heroischem Black Metal in den nächsten Song „Hate, Lead The Way" mit heftigem Double Bass überzuleiten. Alles sehr intensiv und berührend. Diese Platte ist einfach über jeden Vergleich erhaben und für Freunde des zänkischen Trübsinns ein absolutes Muss!

swallow2012