Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Gorleben - Menetekel Tipp
Das Atommüll-Lager GORLEBEN ist ein passender Name für eine Metalband – vor allem, wenn sie sich wie diese Dresdener Truppe mit der tickenden Zeitbombe beschäftigt, die sich die Menschheit da unters Bett gelegt hat. Beziehungsweise mit der Zeit nach der Detonation.
Repeat - Celebrate (EP) Tipp
Das schwedische Trio REPEAT veröffentlicht die EP "Celebrate" – und für Fans eines bestimmten Punksounds ist das tatsächlich ein Grund zum Feiern. Fünf Songs, knackig kurz, heavy und mit melancholischer Schwere. Und dennoch melodisch und eingängig.
Spidergawd - From Eight To Infinity
Mit ihrem neuen Album "From Eight To Infinity" (alternativ: "From 8 To ∞" oder "From VIII To ∞") lösen sich SPIDERGAWD von der durchgehenden Betitelung ihrer bisherigen Alben "I" bis "VII" mit römischen Ziffern. Für einen Konsistenz-Kompromiss sorgt die zum Albumtitel passende Songanzahl, nämlich acht. Was bleibt, ist der musikalische Stil, auch wenn die seit 2013 aktiven Norweger härtetechnisch eine Schippe drauflegen.
Year Of The Goat - Trivia Goddess Tipp

- Okkult-Rock mit folkigen und psychedelischen Anleihen
Label: Napalm Records
VÖ: 12.09.2025
Bewertung:
2006 im schwedischen Norrköping gegründet, ist das Okkult-Rock-Kollektiv YEAR OF THE GOAT 19 Jahre später bei seinem vierten Album angekommen. "Trivia Goddess" unterbricht – wie schon das 2015 erschienene "The Unspeakable" – eine mit dem Debüt "Angel's Necropolis" (2012) begonnene und mit "Novis Orbis Terrarum Ordinis" (2019) fortgeführte Trilogie. Logisch wäre demnach ein Abschluss um 2030 herum.
Ambush - Evil In All Dimensions
"Evil In All Dimensions" heißt die neue Scheibe von AMBUSH, auf der das schwedische Quintett neun frische Metal-Tracks absolut klassischer Machart präsentiert. Von stampfenden Midtempo-Groovern über eine Powerballade als Verschnaufpause bis zu typischen Doublebass-Bangern ist so ziemlich alles dabei, was das Oldschool-Herz begehrt – und erwartet.
Helloween - Giants & Monsters Tipp
Das deutsche Metal-Urgestein HELLOWEEN ist wohl das Paradebeispiel dafür, wie man aktuelle und alte Bandmitglieder als erweiteres Line-up unter einen Hut bekommt und sich gegenseitig kreativ befruchtet. Nach dem 2021 erschienenen Reunion-Album "Helloween" und zahlreichen Konzerten bringt die siebenköpfige Truppe mit "Giants & Monsters" einen weiteren Longplayer heraus, der unter Beweis stellt, wie prächtig die einzelnen Charaktere miteinander harmonieren.
Halestorm - Everest
Für ihr sechstes Studioalbum sind die Modern/Alternative Rocker rund um Frontfrau Lzzy Hale einen ungewöhnlichen Weg gegangen: sämtliche Songs wurden von HALESTORM im Studio geschrieben, alle zuvor erdachten Ideen wurden von Produzent Dave Cobb verworfen. Das Ergebnis: ein überraschend düsteres Album, das mit dynamischen Rocksongs und einfühlsamen Halbballaden punktet.
Ba'al - The Fine Line Between Heaven And Here
BA'AL geben auf ihrem neuen Album "The Fine Line Between Heaven And Here" eine Vollbedienung der Post-Metal-Elemente: heftige Screams, brutale Growls. Breakdowns mit bedrohlichen Tremolo-Gitarren. Endlose Steigerungen. Plötzliche Brüche. Epische Leads über Double-Bass-Geratter. Liebliche Melodien. Ruhige Clean-Parts, die jäh von Feedbacks und Blasts beendet werden. Und das alles auf 10, 12, 14 Minuten Songlänge.
Randy Blythe: Just Beyond The Light - Making Peace With The Wars Inside Our Head
Dass der Lyriker hinter Zeilen wie this is a motherfucking invitation im größten Hit "Redneck" tatsächlich unter die Literaten gehen würde, war zum Zeitpunkt ihres Erscheinens nicht unbedingt absehbar. Möglicherweise auch, weil sich besagter Verfasser zum fraglichen Zeitpunkt in einem Zustand des schweren Alkoholismus mit allen dazugehörigen gesundheitlichen und sozialen Folgen befand.
Bush - I Beat Loneliness
Der Titel von BUSHs zehntem Album kündigt bereits die Richtung an: nachdenklich, introspektiv, menschlich. Gavin Rossdale formuliert es in einem Interview mit der australischen „Today" so: Es gehe darum zu zeigen, dass wir alle verletzlich sind, dass das Leben in der modernen Welt ein permanenter Kampf sei – und dass wir Kraft finden, indem wir uns miteinander verbinden. „I Beat Loneliness" soll den Menschen das Gefühl geben, nicht allein zu sein.
Alien Weaponry - Te Rā Tipp
Mit "Te Rā" legen ALIEN WEAPONRY ihr drittes Studioalbum vor – und dass ist nicht ohne. Ein ebenso kraftvolles wie vielschichtiges Werk, das sich tief in die Geschichte, Mythologie und Identität ihrer Māori-Wurzeln eingräbt, aber auch GOJIRA-eske ökologische Themen behandelt, Gesellschaft kritisiert und sich mit emotionalen und persönlichen Themen auseinandersetzt. 11 Songs, davon drei bereits vorab als Singles veröffentlicht, bilden hier ein musikalisches Statement, dass genauso groovt wie es provoziert – und dabei weit mehr ist als nur der nächste Schritt auf der Karriereleiter.
Dragonsclaw - Moving Target Tipp
Ab und zu gibt es sie, diese kleinen Perlen im 80er-geprägten Melodic Metal, denen aller Voraussicht nach keine übermäßige Popularität zuteil werden wird – die allerdings viel zu gut sind, um nicht gehört zu werden! „Moving Target“, der dritte Output von DRAGONSCLAW, ist eine solche Scheibe – nicht perfekt, doch gesegnet mit einer Handvoll Melodien, für die andere Bands vermutlich einen Pakt mit dem Teufel eingehen würden.
Bruce Dickinson - More Balls To Picasso (Re-Release) Tipp
Das erste "richtige" Soloalbum von IRON-MAIDEN-Sirene Bruce Dickinson wird als "More Balls To Picasso" in einer überarbeiteten Version wiederveröffentlicht. Der Output von 1994 flog für mich insbesondere wegen der formidablen Longplayer "Accident Of Birth" (1997) und "The Chemical Wedding" (1998) stets unter dem Radar – dabei machen die zehn Tracks durchaus Laune, insbesondere als aufgefrischte "Reimagined"-Versionen.
Saltatio Mortis - Weltenwanderer: Von Träumen und Krawall (3CD)
50 Songs aus 25 Jahren, aufgeteilt auf die fünf Welten Jotunheim, Midgard, Vanaheim, Asgard und Muspelheim, gesammelt während einer fünfwöchigen Fan-Abstimmung und verteilt auf drei CDs bzw. fünf LPs: Das sind die Eckpunkte der neuen SALTATIO-MORTIS-Kollektion "Weltenwanderer: Von Träumen und Krawall".
Diamond Head - Live And Electric Tipp
Im Jahr 2022 war das britische Metal-Urgestein DIAMOND HEAD gemeinsam mit SAXON, einem weiteren legendären Vertreter des Genres, auf Tour durch Großbritannien. Drei Jahre später erscheint mit dem simpel betitelten "Live And Electric" ein 60-minütiger Live-Rückblick ganz nach meinem Geschmack: roh, rotzig, ehrlich und echt.
Motörhead - The Manticore Tapes
Auch fast zehn Jahre nach Lemmys Tod werfen die MOTÖRHEAD-Archive in (un)schöner Regelmäßigkeit immer wieder Neues ab. Den 50. Bandgeburtstag feiern die Nachlassverwalter mit den bisher unveröffentlichten "The Manticore Tapes", welche die ganz frühen Tage der Band beleuchten.