Geschrieben von Freitag, 06 Juni 2008 11:53

Rock Am Ring 2008 - Der ultimative Festivalbericht

Rock am Ring

Link: www.rock-am-ring.de
www.twitter.com/rarpunzel
AUSVERKAUFT! Schon im Vorfeld war klar, dass das diesjährige Rock am Ring Festival ein voller Erfolg sein würde. Allerdings ist es immer am schönsten, wenn man sich selbst ein Bild davon machen kann, weshalb auch 2008 BurnYourEars wieder vor Ort und Stelle ist. Und als eines der wenigen deutschen Online-Mags hautnah und so aktuell für euch berichtet ... Okay, das ist Wort für Wort der selbe Einstieg wie im letzten Jahr. Doch wollen wir uns nicht lange mit Nebensächlichkeiten aufhalten, an dieser Stelle deshalb wie immer in voller Länge unsere Eindrücke von Rock am Ring 2008: 

(Erinnern möchten wir an dieser Stelle aber auch an unseren Twitter vom Ring: www.twitter.com/rarpunzel



Tag 1 (Freitag, 6.6.2008) 

Los ging es für uns mit GAVIN ROSSDALE, dem BUSH- und INSTITUTE-Sänger, der nur wenige Songs von seinem Solo-Debüt präsentierte, dafür aber alte Bush-Smasher wie "Everything Zen" oder "Swallowed" nicht ausließ. Ein gutes Warm Up, um sich danach den härteren Tönen zu widmen.

Auf der Alternastage hatten OPETH knapp 45 Minuten Zeit, um bei den Hit-verwöhnten Ringrockern Eindruck zu schinden. Das reichte bei den Schweden für genau vier Songs aus. "Wreath", "The Baying Of The Hounds", "Heir Apparent" und "The Drappery Falls" kamen bei den Metallern natürlich gut an, doch muss man einfach sagen, dass der extreme Sound einfach nicht zum Nachmittagsprogramm am Ring passt. Vielleicht das nächste Mal lieber im Club Tent (offiziell: Coca Cola Soundwave Club Tent) um 0.00 Uhr.

Deutlich eingängiger und fröhlicher ging es danach bei den Alt-Punkrockern von BAD RELIGION zu, die einen Hit nach dem anderen raushauten („Stranger Than Fiction, „A Walk", „Generator", "Fuck Armageddon ... This Is Hell", usw.) und sich in bester Laune präsentierten. Auch wenn die Band schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, die Musik ist einfach zeitlos und Festival-tauglicher als 95 Prozent der Combos, die sonst am Ring spielen. Wahrscheinlich ist die Band um Sänger Greg Geffin noch mit 60 fitter als als die "21st Century Digital Boys" vor der Bühne.



Mit SAUL WILLIAMS stand für uns wieder ein musikalischer Kontrast an, diesmal im neu gestalteten CLUB TENT, der ein wenig größer zu sein scheint und zudem mit zwei (abwechselnd genutzten) Bühnen auch im Praxistest gut abschneidet. Auch die Luft scheint dank des Rauchverbots besser zu sein als im letzten Jahr. Zur Musik: Derber Break Beat trift auf harten Rap, der immer wieder im Dub-Kosmos versinkt, um doch wieder im Rock auszubrechen. Saul Williams ist der Inbegriff des progressiven HipHops und rockt auf seine Weise härter als alle Schönwetter-Bands zusammen, die nach ihm das Zelt (aus unserer Sicht) langweilen sollten. 10/10 Punkten auch für seine Stretch-Jeans- und Frisuren-Artistik.   



Auf der Alternastage schwang die Keule wieder thrashig und metallisch. CAVALERA CONSPIRACY zockten nicht nur ihre einfach gestrickten Wutklumpen aus dem Bollwerk "Inflikted" runter ("Sanctuary" und "Black Arch" sind auch live derbe Bretter), sondern bedienten das Publikum auch mit dem ein oder anderen SEPULTURA-Klassiker. "Inner Self", "War For Territory" oder "Refuse/Resist" atmeten zwar trotz 100% Cavalera immer noch nicht so ganz den Spirit alter Tage, machten aber mächtig Laune. Übrigens war es bemerkenswert, wie deutlich man sehen konnte, dass die beiden Cavaleras über 10 Jahre nicht mehr zusammen gelebt haben. Während Max immer mehr wie ein Obdachloser aussieht, saß sein jüngerer Bruder Iggor wie ein Kreuzfahrt-Urlauber mit rosa Lacoste-Poloshirt hinter seinem Drumkit. Seinem Schlagzeugspiel hat man seine Geschmacksverirrung freilich nicht angemerkt. 

Bei INCUBUS war es dann richtig voll vor der Centerstage, vor allem die Damenwelt wartete sehnsüchtig auf das Set der Alternative-Helden. Etwas sperrig ging es los, erst ganz langsam, dem Publikum blieb Zeit, sich auf die folgenden 60 Minuten einzustimmen, muss ja nicht immer gleich mit der Brechstange losgerockt werden. Die Taktik funktionierte, INCUBUS steigerten sich von Track zu Track, um dann mit „Nice To Know You" doch noch relativ früh den ersten Hit rauszuhauen. Sänger Brandon Boyd zeigte sich stimmlich und körperlich in Top-Form, und die Frauen im Publikum gingen spätestens bei „Drive" auf die Knie. Ganz starker Auftritt! 

Dann war es Zeit für das Live-Comeback des Jahres. RAGE AGAINST THE MACHINE waren das erste Mal seit 2000 (damals auch Rock Am Ring) wieder auf deutschen Bühnen zu sehen. Endlich mal ein Headliner, den man so im Vorfeld nicht erwartet hatte. Es dürfte auch nicht gerade wenige Fans bei Rock Am Ring gegeben haben, die zwar schon 1.000 Mal zu den alten Hits der Revoluzzer in Clubs gepogt haben, aber noch nie Zack De La Rocha und Tom Morello in Action sehen konnten. Entsprechend stieg die Spannung während der mehr als 50-minütigen Umbaupause. Und das Warten hatte sich gelohnt! 

Was die Headliner boten, hatte die Energie einer Abrissbirne, jeder Ton war ein Volltreffer. Und es kommt nicht oft vor, dass die Soli eines Gitarristen extra abgefeiert werden - unglaublich, was für Töne Tom Morello aus seinem Instrument gezaubert hat. Auch Zack überzeugte: Ohne aus der Puste zu kommen, rappte er sich in Rage (Wortspiel!). Zur Setlist muss man nicht viel sagen, es reihte sich ein Tanzflächen-Hit an den nächsten, mit "Killing In The Name Of" als krönendem Abschluss. Dass die Fans dabei total ausgetickt sind, ist ja wohl selbstverständlich. Selbst auf der Vip-/Pressetribüne tanzten und feierten die Leute, als ob gerade der Weltfrieden verkündet worden wäre. Dabei war der Sänger gar nicht friedlich gestimmt. Mit seinen Ansagen forderte wie in alten Tagen zum Widerstand auf. Fazit: Eine musikalische Demonstration!



JUSTICE haben danach nicht minder geburnt. Wenn auch rein elektronisch. Viele ihrer Songs könnte man aber auch gut mit Gitarren übersetzen, das Ergebnis würde sicherlich jeden BurnYourEars-Leser überzeugen. Sprich, JUSTICE haben fett gerockt (siehe Marshall-Amps) und das gesamte Zelt ging steil. Lässig, diese Franzosen.



Die Tanzbeine aufgewärmt, feierte das BurnYourEars-Team wie jedes Jahr noch auf der Suzuki-Aftershow-Party weiter. 

Tag 2 (Samstag, 7.6. 2008)

Der Samstag begann für uns am frühen Nachmittag auf der Centerstage mit ALTER BRIDGE, die sich in Deutschland nach nur zwei Alben mittlerweile eine große Fangemeinde erspielt haben. Und das zurecht: Denn der hochmelodische, teilweise aber auch brettharte Alternativ Rock ist in der obersten Liga angesiedelt. Zudem hat die Band mit Myles Kennedy einen fantastischen Sänger, der erfreulicherweise nicht mit herkömmlicher Rock-Röhre daherkommt, sondern eher glasklar singt und sogar Metal-Anleihen versprüht. Das große Plus ist dann auch die Tatsache, dass vom fiesen Headbanger bis zur Öku-Tussi jedermann etwas mit ALTER BRIDGE anfangen kann. Well done!

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht: Es ist schon fünf Jahre her, dass uns DISTURBED bei RaR begeistert hatten, nun waren sie eindrucksvoll zurückgekehrt. Frontpsycho David Draimann wurde unter Hilfe eines Pflegers wie Hannibal Lector auf die Bühne eingeliefert, inklusive Zwangsjacke und Maske. Nachdem er sich befreit hatte, ging es auch direkt los. Das Publikum ging richtig steil und streckte die Fäuste, als ob es kein Morgen gäbe. Der Song "Ten Thousands Fists" war also genau das richtige Motto.
Auch die neuen Songs kamen richtig gut, so dass DISTURBED bestimmt nicht das letzte Mal in Deutschland aufgetreten sind. Die lautstarken Zugabe-Rufe waren jedenfalls berechtigt. Gerne mehr davon!
Vom Underground-Act zum prominenten Platz auf der Hauptbühne des Rock Am Ring. Wahnsinn, wie weit es IN FLAMES in ihrer Karriere geschafft haben. Aber ob sie dort auch mit ihrem Melodic-Death-Metal bestehen würden, durfte im Vorfeld bezweifelt werden. Denn hier in Nürburg herrscht der Massengeschmack. Die Schweden konnten den jedoch dank ihrer hitlastigen Refrains und den eingängigen Riffs durchaus befriedigen („Cloud Connected", „Colony", "Only For The Weak", „The Quiet Place"). Auch das neue Album „A Sense Of Purpose" wurde mit den Tracks „The Mirror's Truth", „Disconnected" und „Alias" gewürdigt. Allerdings muss man auch sagen, dass IN FLAMES live trotzdem hätten mehr rausholen können. Bis auf Sänger Anders Friden zeigte sich der Rest der Band etwas Elan-befreit. Der Sound war fett, die Ringrocker gingen auch gut ab, aber etwas mehr Action wäre durchaus angebracht gewesen. So oft dürften sie ja nicht vor einer solchen Kulisse auftreten. Wofür die Band nichts konnte, war der zu leise Gesang, der gegen den brachialen Sound der Band einfach nicht ankam.

AIRBOURNE! Rock! Whisky! Gute Laune! AC/DC-Riffs! Viel mehr braucht man zu den australischen Senkrechtstartern eigentlich nicht sagen, denn hier kam alles, was Rock ‘n' Roll ausmacht, extrem genau auf den Punkt. Auch wenn der Eigenständigkeitsfaktor etwa bei Nullkommanull liegt, definitiv eine unterhaltsame Live-Band, die für jedes Festival dieser Welt eine Bereicherung wäre. 200% A(us)si-Rock - prost!



Vom Zelt, wo AIRBORNE gespielt haben, machten wir uns auf den Weg Richtung Centerstage, um auf dem Weg noch etwas futtern zu können. Dabei mussten wir - wohl oder übel - das Geträller von NIGHTWISH über uns ergehen lassen, die tatsächlich als Co-Co-Headliner auf die Hauptbühne gelassen wurden. Ein Fehler, werden sich die Macher von Rock Am Ring hinterher eingestehen müssen. Der Auftritt konnte nur das Prädikat „unnötig" verdienen. Nach den Songs herrschte peinliche Stille, der Applaus beschränkte sich auf die Hardcore-Fans in den ersten Reihen. Mit Mühe konnte man vielleicht zehn Menschen klatschen hören. War aber auch mies, was Nightwish da geboten haben. Nichts gegen die Finnen (ihre alten Alben sind Klassiker), aber die neue Sängerin hat einfach keine Tiefe in der Stimme, eher klang sie wie eine 16-Jährige, die vor dem Spiegel das Singen übt. Schade, wir hätten uns gerne vom Gegenteil überzeugen lassen.

Dann wurde es Zeit für den Headliner: Bis zum Horizont hatte sich die Menschenmasse versammelt, um METALLICA zu sehen und zu hören (denn sehen kann man weiter hinten nur etwas auf den Leinwänden). Zum vierten Mal in zehn Jahren durften die Metal-Helden dieses Festival headlinen, so gesehen gehören sie schon fast zum Inventar. Und natürlich wusste man schon vorher, was einen hier erwartet - nämlich 120 Minuten pure Energie! Kaum zu glauben, dass ihr erstes Album vor 25 Jahren erschienen ist, denn die Band präsentierte sich wie ein hungriger Newcomer, der es noch allen beweisen muss. James Hetfield war stimmlich in Hochform und extrem gut gelaunt, seine Ansagen simpel und kurz, immer traf er dabei ins Schwarze. Sehr sympathisch, der Herr Hetfield. Das kann man von Lars Ulrich zwar nicht behaupten, aber auch er riss sich den Arsch auf, selbst wenn er sich bei „One" einige Male derbe verspielt hat.

Überraschend: Erstmals nach langer Zeit wurden wieder Stücke aus der „Load"-Phase gespielt („Bleeding Me", Devil's Dance), was der Stimmung keinen Abbruch tat und eine willkommene Abwechslung zu den Klassikern bot. Neue Songs gab es (zum Glück oder leider?) nicht zu hören, „St. Anger" wurde ebenfalls komplett ignoriert. Ansonsten war es ein echter Triumphzug, davon abgesehen, dass die meisten (jungen) Fans nur bei „Enter Sandman" laut mitgesungen habe. Man merkt doch so langsam, dass die heutige Fan-Generation (wie sie bei RAR vorkommt) nicht mit METALLICA aufgewachsen ist. Cool übrigens von MTV, dass der gesamte Auftritt im Fernsehen live übertragen wurde. So musste niemand, der keine Karte mehr ergattern konnte, leer ausgehen.
Fazit: METALLICA mögen zwar alte, reiche Säcke sein, aber sie haben sich ihren Status definitiv verdient. Und dabei ruhen sie sich (zumindest live) nicht nur auf den Lorbeeren der Vergangenheit aus. Mit so einer starken Leistung in zwei oder drei Jahren gerne wieder bei RaR!
Setlist:1. Intro (The Ecstasy of Gold) 2. Creeping Death3. For whom the Bell tolls4. Ride the Lightning5. Harvester of Sorrow6. Bleeding me7. No Remorse8. Devil's Dance9. ...and Justice for all10. Fade to Black11. Master of Puppets12. Whiplash13. Nothing else matters14. Sad but true15. One16. Enter Sandman---------------------------------------------------17. Die, die my Darling18. Motorbreath19. Seek and Destroy


Tag 3 (Sonntag, 8.6.2008)

Frisch geduscht und ausgeschlafen (ja, wir sind nicht nur Scheiß-Tribühne, sondern auch dekadente Hotel-Nutzer) ging es für uns am Nachmittag direkt auf die Centerstage, wo die Waliser LOSTPROPHETS der Meute ordentlich Feuer unterm Arsch machten. Gewohnt stark verausgabte sich das Sextett auf der Bühne, was sich direkt auf das Publikum übertrug, die bei Smashern wie „Burn Burn" und „Last Train Home" richtig steil gingen.
Was machen die da? Das werden sich bestimmt viele bei THE FALL OF TROY gefragt haben. Rock ist anders. Die Musik des Trios beinhaltete ungefähr 3 Milliarden Töne in einer Strophe. Blödsinn, Strophen und Refrains gab es im Sound dieser irren Freaks gar nicht. Dafür eine Lehrstunde in Sachen Hardcore im Jazzgewand. Wenn die Songs nicht so geil grooven würden, wären THE FALL OF TROY sicherlich kaum auszuhalten, so sind sie aber eine der eindrucksvollsten Acts des Festivals gewesen. Geil!



Nebenan auf der Alternastage ging es wesentlich eingängiger zu. Die finnischen Senkrechtstarte DISCO ENSEMBLE machten ordentlich Dampf und empfahlen sich für die weiteren kommenden Clubshows. Dass Abgehnummern wie „Magic Recoveries", „Black Euro" oder „Bad Luck Charme" bei den Fans vor der Bühne gut ankam, merkte man spätesten bei der Autogrammstunde im Metal-Hammer-Stand - eine Schlange um den gesamten Nürburgring. Naja, fast. 

FAIR TO MIDLAND scheinen noch immer ein Geheimtipp zu sein, obwohl sie schon letztes Jahr auf der Centerstage spielen durften und ihr aktuelles Album „Fables From A Mayfly" von den Kritikern durchweg gute Noten bekam. Wenig los vor der Alternastage (bei Rock Am Ring heißt das immer noch ein paar Tausend) bzw. viele saßen geplättet vom Vorabend auf dem Boden. Dabei waren die vier Amis ein echter Ohrenschmauß. Das Album ist eh geil, aber live konnte man sehen, dass dahinter eine sehr eigenwillige Mannschaft steckt. Der Sänger gehört jedenfalls in die Klappse.



Richard Patrick hatte zwar üble Augenringe (die Sonnenbrille hätte er lieber nicht abnehmen sollen), wirkte aber wesentlich normaler als sein Vorgänger. Passend zur glühenden Sonne rockte er mit seiner Band FILTER gegen die Müdigkeit der Fans an. Klappte auch größtenteils. Richard Patrick hat einfach die perfekte Stimme und mit Evergreens wie „Hey, Man, Nice Shot!" oder „Take A Picture" sowieso Recht. 

Währenddessen zockten die Nuclear-Blast-Newcommer SONIC SYNDICATE im gut gefüllten Club Tent ihr Klischee-Programm runter. Metal- und Emocore wie er im Lehrbuch steht, komplett ohne Überraschungen, aber dafür auch gekonnt umgesetzt. Das überwiegend junge Publikum fraß der Band aus der Hand, viel falsch konnten sie also nicht machen. Viel richtig aber auch nicht. Wer auf die Art von Mucke steht, wurde jedenfalls gut bedient. Und jeder weitere Satz zu SONIC SYNDICATE wäre einer zuviel.



Deshalb direkt zu PENDULUM, die erst wenige Tage zuvor nachnominiert wurden und im Line-Up zwischen SONIC SYNDICATE und BLACK DAHLIA MURDER total fehlplatziert hätten sein müssen. Umso erstaunlicher, dass die Drum and Bass Szenelieblinge aus England die Hütte ordentlich zum Wackeln gebracht haben. Klar mögen die fiesen Synthie-Sounds nicht Jedermanns Geschmack sein, aber die Rock-Dance-Fusion funktioniert bei PENDULUM bestens. Die Leute tanzten wie verrückt und feierten die fünf Jungs mächtig ab! Wer hätte das gedacht? Neugierigen sei übrigens die aktuelle Single „Propane Nightmares" empfohlen, die die etwas rockigere Seite der Band zeigt. 



Da uns die SPORTFREUNDE STILLER und TOTEN HOSEN nicht interessiert haben (oft genug gesehen!) und der Auftritt von DIMMU BORGIR doch etwas zu spät gewesen wäre (0.00 Uhr), entschieden wir uns, vorzeitig die Heimfahrt anzutreten. Wir wissen aber auch nicht, ob unsere stark strapazierten Trommelfälle noch weitere Dröhnungen ausgehalten hätten.
So nahmen wir also Abschied von einem rundum gelungen RaR 2008 und möchten mit den folgenden Bemerkungen zum Abschluss unseres Festivalberichts kommen:
- Das Club Tent mit zwei Bühnen, kurzen Pausen zwischen den Gigs, viel Platz für mehrere Tausend Fans und sehr gutem Sound hat sich etabliert. Viel besser als das alte Talent Forum, bitte unbedingt so beibehalten!
- Die tollen Publikums-Reaktionen bei SAUL WILLIAMS, JUSTICE und PENDULUM haben gezeigt, dass auch Bands funktionieren, die aus anderen Lagern kommen. Elektronische Sounds waren nicht nur für uns eine willkommene Abwechslung.
- Dass jeder Zuschauer dorthin pissen darf, wo er will, sollte von der Security noch stärker unterbunden werden. Einige Stellen auf dem Innengelände stanken dermaßen nach Pisse, dass man einen großen Bogen machen musste. Selbst geschlossene Durchgänge, die von Erste-Hilfe-Mitarbeitern genutzt wurden, waren von Urinsündern verdreckt. Warum passt da niemand auf? 

- Der Altersdurchschnitt bei RaR ist sehr niedrig, weshalb die Fans mit Bands wie BILLY TALENT und BEATSTEAKS (siehe 2007) sicher mehr anfangen können als mit Rock-Legenden wie letztes Jahr SMASHING PUMPKINS (ebenfalls 2007) oder auch vergessenen Szene-Geheimtipps wie FILTER (2008). Eine noch stärkere Ausrichtung an neuzeitlichen „Mode"-Bands scheint für die Macher wohl unumgänglich.

Deniz' Highlights: Rage Against The Machine, Saul Williams, Justice, The Fall Of Troy, Metallica (aber nur weil sie zwei Songs aus der Load-Phase gespielt haben), Jonathan Davis

Emrah's Highlights: Rage Against The Machine, Pendulum bestehen nicht nur zwischen zwei Metal-Acts, sondern bringen das Zelt zum Kochen, das Gitarrenspiel bei The Fall Of Troy 

Über Feedback, vor allem von den Ring-Besuchern, würden wir uns freuen.

(Für Euch vor Ort: Emrah & Deniz Kilic)

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